
Rödinghausen. Ist der giftig oder kann man den essen? Mit dieser Frage im Kopf trafen sich Pilzfreunde und Interessierte am Sonntagmorgen in Rödinghausen. Am Haus des Gastes wartete schon Klaus Störmer, um die Teilnehmer durch die Pilzexkursion der Volkshochschule Herford zu führen.
"Die Bedeutung und Besonderheiten der heimischen Speise- und Giftpilze für unsere Tier- und Pflanzenwelt - aber auch für uns selbst", so lautete das Thema des Tages. Pilze pflücken? Nein, da widerspricht Klaus Störmer sofort. "Entweder man schneidet die Pilze ab oder man dreht sie aus dem Boden", sagt der 75-jährige Pilzsachverständige. So könne die Mykorrhiza, also die Pilzwurzel, bestehen bleiben.
Bevor es für die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Wald geht, gibt der Fachmann eine kurze Einführung. Denn die Welt der Pilze ist alles, aber nicht einfach. Alle Teilnehmer hören deshalb gut zu. Egal ob blutiger Anfänger oder schon fortgeschrittener Pilzsucher - es gibt immer was Neues zu lernen.
Zum Beispiel ist nicht jeder komisch aussehende Pilz ein giftiger und auch nicht jeder unbekömmliche Pilz ist gleich giftig oder tödlich. "Augen auf im Straßenverkehr", mahnt Störmer. Auch Bilder im Pilzratgeber könnten trügen. Je nach Witterung erscheine ein und der selbe Pilz anders.
Dann geht es für die die Teilnehmergruppe, bestehend aus allen Altersklassen, in das nahe gelegene Wiehengebirge. Dort darf sich jeder selber im Pilze- sammeln beweisen. Zwischenzeitlich ruft Klaus Störmer seine Gruppe zusammen. Jetzt werden die Funde kritisch betrachtet und noch Mal erklärt. Giftige Pilze zum Beispiel haben immer eine Art Manschette unter dem Hut. "Pilze, die an Bäumen wachsen, sollte man im Allgemeinen nicht essen, fügt der ehemalige Lehrer hinzu, als es ein an einem bewachsenen Baum vorbeigeht.
"Wir gehen jedes Jahr durch den Wald und sammeln Pilze. Jetzt lernen wir auch endlich Mal, was das für welche sind", sagt Bassem Kaawar, der mit Tochter Alia an der Wanderung teilnimmt, schmunzelnd. Auch das Ehepaar Luttermann möchte sich weiterbilden: "In eigener Regie haben wir uns Zuhause schon schlau gemacht, aber man muss sich ja wirklich ganz sicher sein, ob essbar oder nicht!".
Klaus Störmer steht seinen Teilnehmern während der drei- stündigen Wanderung mit Rat und Tat zur Seite. Seit 25 Jahren beschäftigt er sich mit der Pilzkunde und ist heute Pilzsachverständige.
"Alleine PSVs sind autorisiert, Ratsuchenden Erklärungen zu geben", sagt er. Denn gut ausgebildet will man sein bei den vielen Unterschieden und Besonderheiten. Besonders giftige Pilze erfordern eine gute Kenntnis. Am Ende der Exkursion sind die Körbe gut gefüllt und das ein oder andere Abendessen vielleicht schon gesichert.
Wer an weiteren Erkundigungen zum Thema Pilze interessiert ist, sollte die Website der Deutschen Mykologischen Gesellschaft besuchen. Die Adresse lautet: