Liveticker zum Nachlesen: SV Rödinghausen verliert beim Westfalenpokal-Halbfinale 4:5

Kreis Herford. Fußballerisches Paradoxon. Der Mannschaft, die am Mittwochabend im Häcker Wiehenstadion nach einem Elfmeter-Drama für Trauer und Enttäuschung beim SV Rödinghausen verantwortlich war, müssen die Rödinghauser im weiteren Saisonverlauf die Daumen drücken. &bdquo;Wir sind jetzt auf andere angewiesen“, bestätigt Sportchef Alexander Müller beim Halbfinal-Verlierer. Die Sehnsucht, nach 2022 wieder in den DFB-Pokal zu kommen, ist am Wiehen riesig. Umso größer jetzt die Enttäuschung. Nach der Möglichkeit über die Liga hat der SV Rödinghausen am Mittwoch im Halbfinale des Westfalenpokals gegen die Sportfreunde Lotte beim 4:5 nach Elfmeterschießen (zuvor 0:0) wohl auch die zweite Chance aufs DFB-Pokal-Ticket an die Wand gefahren. Nun muss Lotte helfen. Kompliziert, aber nicht unmöglich Die Erklärung: das am Saisonende beste westfälische Team der Regionalliga West qualifiziert sich für den DFB-Pokal. Bei sieben Punkten Rückstand auf den FC Gütersloh kommt der SV Rödinghausen bei nur noch vier zu absolvierenden Partien dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr in Frage - wohl aber die Sportfreunde Lotte (48 Punkte), die den Güterslohern (49) in dieser ligainternen &bdquo;Westfalenmeisterschaft“ im Nacken sitzen. Sollte sich Lotte tatsächlich über diesen Weg qualifizieren, wie auch Endspielgegner Arminia Bielefeld in der 3. Liga, dann könnte die Tür in den DFB-Pokal für den SVR über den Westfalenpokal in Form eines Entscheidungsspiels der beiden Halbfinal-Verlierer doch noch aufgehen. Kompliziert, aber nicht unmöglich. Von solchen Was-passiert-dann-Szenarien und Strohhalm-Gedankenspielen war man am Mittwochabend im Häcker Wiehenstadion noch ganz weit weg. &bdquo;Wir hätten es nicht so weit kommen lassen dürfen. In der zweiten Halbzeit habe ich uns besser und näher am entscheidenden Treffer gesehen. Da müssen wir vorne einen machen. Im Elfmeterschießen hält Karl Albers zweimal überragend, trotzdem hat es nicht gereicht. So ist Fußball“, versuchte Mittelfeldspieler Mattis Rohlfing bei den Gastgebern als einer der ersten das Geschehene in Worte zu fassen. Sein Fazit: &bdquo;Wir spielen keine gute Saison und haben da kaum noch eine Chance, um uns zu qualifizieren. Der einfachste Weg wäre über den Pokal gewesen, deshalb hätten wir es heute reißen müssen.“ Startelf kräftig umgebürstet Es war tatsächlich ein extrem enges Duell, das sich die Rödinghauser in ihrem ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Farat Toku mit den Sportfreunden lieferten. Dafür hatte Interimstrainer Jan Stromberg die Startelf kräftig umgebürstet. In der tauchten mit Ole Hoch (zuvor 2. Mannschaft), Jonathan Riemer, Pokaltorhüter Karl Albers, sowie Simon Engelmann und Abdul Moursalim Fesenmeyer in der Offensive fünf neue Spieler im Vergleich zur 1:4-Pleite gegen Gütersloh auf. Zudem ließ Stromberg mit einer Viererkette spielen, in der für Kapitän Julian Wolff (er blieb auf der Bank) diesmal kein Platz war. Dafür führte Paterson Chato die Wiehenelf vor den 1.235 Zuschauern aufs Spielfeld. Der Pokalfight begann mit einem frühen Schock. Der Lotter Leonel Brodersen verletzte sich beim harten, von Schiedsrichter Cengiz Kabalakli nicht geahndetem Einsteigen von Patrick Kurzen so schwer, dass die Partie für mehrere Minuten unterbrochen und der verletzte Spieler mit dem Rettungswagen abtransportiert werden musste. Später bestätigten sich die schlimmen Befürchtungen, Brodersen erlitt einen Schien- und Wadenbeinbruch. &bdquo;Die Jungs haben nach dem Spiel mit ihm telefoniert und ihm den Sieg gewidmet“, so Lottes Trainer Fabian Lübbers. Spiel nach schwerer Verletzung unterbrochen Erst in der 34. Minute gab es die erste Torchance, die Fesenmeyer knapp neben den Kasten der Gäste setzte. Auf der anderen Seite parierte Albers gegen den frei vor ihm auftauchenden Wiegel (45.). Keine Chance hätte der SVR-Schlussmann bei Elezis abgefälschtem Schuss an die Latte gehabt (51.). Danach erarbeitete sich der SV Rödinghausen ein Chancenplus bei Gelegenheiten für Rohlfing (63.), Corsten (64.), Adetula (76.) und erneut Rohlfing (81.) und hatte letztlich Glück, dass Corsten gerade noch gegen Facklam rettete (90.). Torlos und ohne Riemer (Gelb-Rot in der Nachspielzeit) ging es ins Elfmeterschießen. Und in dieser Lotterie siegte Lotte. &bdquo;Das fühlt sich jetzt sehr, sehr bitter an“, sprach Sportchef Alexander Müller den beim Gastgeber vorherrschenden Gedanken aus. &bdquo;Im Elfmeterschießen kann man niemandem einen Vorwurf machen. Die Moral hat gestimmt. Wir haben das gesehen, was wir sehen wollten: eine leidenschaftlich kämpfende Mannschaft.“ Die braucht man im Saisonendspurt mehr denn je am Wiehen. &bdquo;Wir werden in der Meisterschaft alles raushauen und alles versuchen. Austrudeln lassen ist keine Option“, kündigt Trainer Jan Stromberg an. Und nebenbei Daumen drücken für Lotte. So lief das Elfmeterschießen Chato für Rödinghausen - Beckemeyer hält, Heider 0:1, Seaton 1:1, Krasniqi - Albers hält, Adetula 2:1, Demaj - Albers hält, Bajric - Beckemeyer hält, Mensah 2:2, Wiethaup 3:2, Elezi 3:3, Hippe 4:3, Facklam 4:4, Corsten - Beckemeyer hält, Addai 4:5. Liveticker zum Westfalenpokal-Halbfinale zum Nachlesen:

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