Nolte-Küchen aus Löhne investiert Millionen und erweitert Produktion an einem Standort

Melle/Rödinghausen/Venne/Löhne. Die Bagger rollen auf der rückwärtigen Seite von Nolte-Küchen am Standort in Melle-Bruchmühlen. Der Startschuss für die lang angekündigte Erweiterung ist offenbar gefallen. Offiziell dazu äußern will sich das Unternehmen auf Nachfrage der Neuen Westfälischen noch nicht. Fest steht: Nolte-Küchen will in südlicher Richtung zwei neue Hallen zur Produktion und Lagerung mit einer Gesamtfläche von etwa 13.500 Quadratmetern bauen. Damit würden mittelfristig 70 neue Arbeitsplätze geschaffen, hatte das Unternehmen bereits 2021 bekannt gegeben. Das Investitionsvolumen soll im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen. Nolte habe im vergangenen Jahr mit einem Umsatzplus von 16 Prozent eine &bdquo;insgesamt sehr gute Entwicklung hingelegt“, hatte Marc Hogrebe für das Unternehmen im März 2023 erklärt. Hogrebe ist mittlerweile als technischer Geschäftsführer von Nolte-Küchen ausgeschieden. Wie in vielen Branchen hat auch die Nachfrage nach Küchen abgenommen. &bdquo;Wir haben zwei sehr erfolgreiche Jahre hinter uns, diese stärken uns den Rücken. Gleichzeitig sorgt eine gute Auftragslage dafür, dass wir zuversichtlich ins herausfordernde laufende Jahr blicken“, sagte Hogrebe mit Blick auf den Küchen-Boom während der Corona-Pandemie und die nun wieder zurückgehende Nachfrage. Da sich Genehmigungsverfahren für den Standort Melle-Bruchmühlen hingezogen haben, hat sich der Küchenhersteller zuletzt auf Ersatzinvestitionen am Standort in Löhne konzentriert. Auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern entsteht dort an der Anni-Nolte-Straße ein neues Verwaltungsgebäude mit Büros und einem Bistro für Mitarbeiter und Gäste. Ein alter Gebäukomplex, in dem sich früher die Druckerei und Sanitäranlagen befanden, wurde abgerissen. Das Gebäude sei abgängig gewesen. Eine Sanierung habe sich nicht mehr gelohnt, hieß es seitens des Unternehmens. Der Neubau in Löhne soll voraussichtlich im Mai 2024 fertig sein. Bei Häcker zunächst keine Baumaßnahmen vorgesehen Von der Corona-Pandemie hat auch der Rödinghauser Küchenhersteller Häcker profitiert. &bdquo;Die Küchenbranche konnte in den vergangenen drei Jahren eine Sonderkonjunktur verzeichnen. Durch die Pandemie waren die Menschen viel zu Hause und niemand wusste, wie lange diese Situation noch anhalten wird. Somit sind viele Käufe vorgezogen worden, um sich die eigenen vier Wände so schön wie möglich zu gestalten“, so Karsten Bäumer, Leitung Produktmarketing & PR bei Häcker Küchen. Der jährliche Umsatz wurde in den Jahren von 2018 bis 2022 von 602 Millionen auf 786 Millionen Euro gesteigert. Aktuell ist laut Bäumer eine Kaufzurückhaltung zu spüren. &bdquo;Bedingt sicherlich durch die vorgezogenen Küchenkäufe, aber natürlich auch durch die Verunsicherung und notwendigen Einsparungen der Verbraucher“, so Bäumer. Das sei international sowie national recht ähnlich. &bdquo;Dennoch sind wir sicher, die Küche ist ein Gebrauchsgut und wird somit immer benötigt. Die Branche hatte schon einige Höhen und Tiefen, die wir bislang immer gut gemeistert haben. Bei Häcker sind wir gut aufgestellt.“ &bdquo;Durch unseren Neubau, des Werks 5 in Venne, und durch die Einführung unserer neuen Produktlinie concept130 vor zwei Jahren haben wir zwei erfolgreiche Produktlinien am Markt und sind somit klar auf Wachstum ausgelegt“, erklärt Bäumer. In Venne und Rödinghausen seien zunächst aber keine weiteren Baumaßnahmen geplant. Bau bei Ballerina soll 2025 fertig werden Zuletzt war publik geworden, dass der Küchenhersteller offenbar in Venne weiter wachsen will: Die Geschäftsführung hatte darauf verwiesen, mit geplanten Anbauten 310 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Konkret ging es darum, die Abteilung für die Oberflächenbearbeitung zu vergrößern und den Bereich von Versand und Lager anzubauen. Auch die Produktionshalle solle erweitert werden, hieß es. Doch Bäumer erklärt, dass Planungen noch nicht beschlossen oder konkret umgesetzt werden. &bdquo;Es ist ein rein verwaltungstechnischer Vorgang. Die bei der Gemeinde Ostercappeln eingereichten Unterlagen sind aus baurechtlichen Gründen notwendig, um zukünftig bei Bedarf bauliche Erweiterungen durchführen zu können.“ Anders sieht es bei Ballerina Küchen in Rödinghausen aus, hier wird erweitert. Auf dem Gelände an der Bruchstraße wird derzeit ein Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 3.300 Quadratmetern gebaut. Hiervon seien etwa 600 Quadratmeter für Gebäudetechnik unterkellert. &bdquo;Im Erdgeschoss werden sich der neue Ausstellungsbereich, kleine Besprechungsräume, Handwerks- und Montageräume sowie eine Café-Lounge befinden. In der zweiten Etage entstehen Schulungsräume, eine große Cafeteria mit der Bewirtungsküche sowie Büros für die Marketingabteilung. Die dritte Etage ist für zukünftige Büros vorgesehen“, teilt Heidrun Brinkmeyer, Geschäftsführung Marketing und Vertrieb, mit. Alles in allem sei dies eine Investition von etwa 20 Millionen Euro. Wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind und ob sie im Zeitrahmen liegen, teilt das Unternehmen derweil nicht mit. &bdquo;Wir gehen von einer Fertigstellung in 2025 aus“, heißt es. Der gesamte Gebäudekomplex werde von regionalen Handwerkern fertiggestellt. Zuletzt sei bei Ballerina Küchen ebenfalls eine Kaufzurückhaltung zu spüren. &bdquo;Viele Haushalte stellen den Wunsch nach einer neuen Küche zugunsten von Wärmepumpen oder Solaranlagen zurück“, so Brinkmeyer. Ein Minus von 2,5 Prozent im Umsatz und ein Minus zehn Prozent bei den Auftragseingängen seien zuletzt verzeichnet worden. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass sich die Küchenkonjunktur in der 2. Jahreshälfte 2024 wieder erholt.“

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