Das ist die Halbzeitbilanz des SV Rödinghausen

Rödinghausen. Beim Blick auf die Halbzeit-Bilanz des SV Rödinghausen fühlt man sich an den Einkauf an der Frischetheke erinnert. &bdquo;Darf’s ein bisschen mehr sein ?“ &bdquo;Ja, gerne.“ 29 Punkte aus 20 Spielen hat die Wiehenelf in der Hinrunde geholt – das stillt den gröbsten sportlichen Hunger, lässt den erfolgsverwöhnten SVR-Anhänger aber bestimmt nicht pappsatt in den Sessel fallen. &bdquo;Mit Platz neun ist niemand bei uns zufrieden“, gibt SVR-Geschäftsführer Alexander Müller unumwunden zu – und dreht die Herdplatte vor der anstehenden Rückrunde ein paar Stufen höher. Diät nach Meisterjahr Dass dem Sternejahr keine Saison auf ähnlich hoher Flamme folgen würde, kam nicht überraschend. Zwölf Neuzugänge standen nach dem Umbruch auf der Einkaufsliste, Filetstücke wie Torjäger Engelmann jedoch nicht mehr auf der Speisekarte der Rödinghauser Genusswerkstatt. &bdquo;Wir hatten unfassbaren Erfolg und waren am Limit. Jetzt hatten wir eine ganz andere Ausgangsposition. Dass diese Saison schwierig wird, war also klar“, macht Müller noch einmal deutlich. Als neuen &bdquo;Chefkoch“ holte er Nils Drube. Der Münsteraner sollte aus den vorhandenen Zutaten etwas Schönes zaubern – doch der Start schlug auf den Magen. Versalzen Durch Niederlagen gegen Meinerzhagen im Halbfinale des Westfalenpokals und gegen den SC Wiedenbrück im Entscheidungsspiel wurde die angepeilte Qualifikation für die &bdquo;Sahnetorte“ DFB-Pokal verpasst. &bdquo;Da braucht man nicht drumherum zu reden, das war brutal enttäuschend“, sagt Müller noch heute. Dieses Magengrummeln nahm der SVR mit in die Regionalliga-Saison, wo der Auftakt mit zwei Punkten aus vier Spielen ebenfalls keine Gaumenfreude entfachte. &bdquo;Die Hinrunde war geprägt von Entwicklung und Zusammenfinden. Es gab Wellentäler mit Auf und Abs, mit sehr guten Spielen, aber auch welchen, die sicherlich enttäuschend waren. Doch das ist nicht überraschend, wenn man eine solch neuformierte Mannschaft vorfindet. Diese Findungsphase ist jetzt beendet“, betont Nils Drube. Am eigenen Herd Saisonübergreifend ist der SVR seit jetzt 25 Punktspielen in Folge im Häcker-Wiehenstadion ungeschlagen. 21 ihrer 29 Zähler holten die Rödinghauser daheim – zu Hause schmeckt’s halt immer noch am besten ! &bdquo;Zu Beginn der Saison hat es der Mannschaft noch an Entschlossenheit, Stabilität und Konsequenz über 90 Minuten gefehlt. In den Heimspielen haben die Jungs diese Sicherheit mehr verspürt. Doch diese großen Unterschiede zwischen Heim- und Auswärtsbilanz soll es in der Rückrunde nicht mehr geben“, kündigt Nils Drube an. Auswärts-Fast Food Die Auswärtsspiele des SVR – schmeckten zu oft nach McDrive und Fast Food. Magere acht Punkte brachten die Rödinghauser von ihren elf Gastauftritten mit. &bdquo;Diese Bilanz treibt einem die Tränen in die Augen“, gibt Alexander Müller zu. Vor allem die 0:1-Niederlagen bei den Kellerkindern in Bonn und Lippstadt waren echte Appetitverderber. &bdquo;Dadurch hat sich die Mannschaft viel kaputt gemacht. Mit diesen vier bis sechs Punkten mehr wären wir in der Tabelle dort, wo wir hin wollen.“ Perfekte Dinner Einen ihrer zwei Auswärtssiege holten Kapitän Daniel Flottmann und Co. beim Tabellenzweiten – das perfekte Dinner ausgerechnet bei den zuvor ungeschlagenen Dortmundern, ausgerechnet gegen Ex-Coach Enrico Maaßen. &bdquo;Nach dem Abpfiff habe ich gedacht, wir wären gerade Meister geworden, so haben die Jungs gejubelt. Da hat man gesehen, was diese Mannschaft leisten kann“, so der Sportliche Leiter. &bdquo;Das war für unsere Spieler ein ganz wichtiges Erlebnis“, bestätigt Trainer Nils Drube. &bdquo;Weil die Mannschaft in diesem Spiel unter Beweis gestellt hat, dass sie sich entwickelt hat und jeden Gegner in dieser Liga schlagen kann.“ Drubes Rezept Beim SV Rödinghausen war in der Hinrunde von Hausmannskost bis Candle-Light-Dinner alles dabei. Auch bei der Torausbeute, dem Salz in der Suppe, muss nachgewürzt werden. Das richtige Rezept für die Rückrunde glaubt Nils Drube gefunden zu haben. &bdquo;Wir wollen besser sein als in der Hinrunde“, legt sich der 42-jährige Fußballlehrer (in einem Jahrgang mit Julian Nagelsmann, Domenico Tedesco, Daniel Thioune und Pellegrino Matarazzo) fest. &bdquo;Wir wollen mit dem Ball dominanter sein, mehr Tore schießen, das Gegenpressing verbessern und abgeklärter werden. Gelingt uns das, werden wir automatisch mehr Punkte holen.“ Das wäre gut, denn ab jetzt darf es ruhig ein bisschen mehr auf dem Teller sein.

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