Rödinghausen

Helden der Jugendlichen in Bildern

Ausstellung der Gesamtschule Rödinghausen im Haus des Gastes

Noel Krüger (v. l.), Friederike Sellenriek, Sophia Gerdes und Carla Hunting aus der Jahrgangsstufe 13 der Gesamtschule Rödinghausen wollen mit ihren Bildern zum Nachdenken anregen. | © FOTO: AMINA VIETH

01.10.2014 | 01.10.2014, 07:34

Rödinghausen. Ob Nelson Mandela, Oliver Kahn, die Geschwister Scholl, Marilyn Monroe oder Comic-Figuren wie Captain America - sie sind die persönlichen Helden der Jugendlichen. Die Kunstkurse der jetzigen Jahrgangsstufe 13 der Gesamtschule Rödinghausen malten ihre Idole und stellen sie bis zum 16. November im Haus des Gastes aus.

Zwei Räume und einen Teil des Flurs zieren die Bilder der jungen Künstler. Einmal im Jahr stellt die Gesamtschule Rödinghausen im Haus des Gastes aus, sagt Rolf Botzet von der Gemeinde, zuständig für Kultur und Geschichte. "Die Ausstellung hat einen sehr spannenden Titel und ich bin gespannt, was die Schüler damit verbinden", so Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer bei der Ausstellungseröffnung.

Zeichnungen, Collagen und Modelle gehören zu den insgesamt 37 ausgestellten Werken. Angefertigt wurden sie bereits im vergangenen Schuljahr. "Die Schüler sollten sich ihre persönlichen Helden suchen. Jemand, der in ihren Augen etwas Gutes gemacht hat und sich auch über die Biografie der Person oder Figur informieren", so Kunstlehrerin Vanessa Varlemann. Die übergeordnete Frage sei, ob es im 21. Jahrhundert überhaupt noch Helden und Idole für die Jugendlichen gibt. Damit haben sich die Schüler kritisch auseinandergesetzt. "Die Bilder haben auch kritische Elemente und sollen zum Nachdenken anregen", sagt Lehrerin Regina Keyhani. Die Ergebnisse seien sehr vielseitig und unterschiedlich.

So haben sich einige Schüler fiktive Figuren aus Comics, Filmen und Fernsehsendungen ausgesucht. So zeigt eine farbige Collage Captain America, ursprünglich eine Comicfigur und auch aus den gleichnamigen Filmen bekannt. Dass einige Schüler fiktive Figuren als ihre Vorbilder wählten, sei ein Zeichen dafür, dass es in der heutigen Gesellschaft an wahrhaftigen Idolen und Helden mangele, so Keyhani.

Andere Schüler hingegen wandten sich Ikonen wie Marilyn Monroe zu oder dem King of Rock n Roll, Elvis. Für sie wurden altarähnliche Kunstwerke entworfen, die sich aber auch mit der Schattenseite des Ruhms auseinandersetzen, wie dem frühen Tod der noch heute gefeierten Stars.

Sophia Gerdes und Friederike Sellenriek sehen ihre persönlichen Helden in Sophie und Hans Scholl, die im Namen der Weißen Rose gegen das NS-Regime kämpften. Sie haben ihre Kunstwerke, die jeweils ein Porträt der Geschwister zeigt, zu einem Werk zusammengeführt, verbunden mit Stacheldraht und einer modellierten weißen Rose. In schwarzen Lettern ist "Es lebe die Freiheit" zu lesen. "Das ist ein Zitat von Hans Scholl, das hat er vor seiner Hinrichtung gesagt. Er hat bis zu seinem Tod gekämpft", so Friederike Sellenriek (18).

Für Noel Krüger ist Jesus ein Held. Er malte ein Porträt von ihm, darunter der Schriftzug "Jesus" mit dem Symbol von Superman. "Es ist das Symbol für Heldentum", sagt Krüger. Doch stelle es kein "S" für Superman dar, sondern es sei das kryptonische Zeichen für Hoffnung. Krypton ist der Heimatplanet Supermans, erklärt der 18-Jährige. Jesus ist für ihn also nicht nur ein Held, sondern vielmehr ein Hoffnungsträger.

Auf eine Organisation statt auf eine einzelne Person konzentrierte sich Carla Hunting (18). Sie stellt Greenpeace-Aktivisten auf zerstörter Erde und festgebunden an den Resten eines Baumes dar. "Ich finde es faszinierend, was die Aktivisten tun, um die Natur zu retten und zu schützen", so die Schülerin. Doch ihr Werk solle nicht nur den unermüdlichen Einsatz von Greenpeace zeigen, sondern die zerstörte Erde sei auch ein Bild der Zukunft. So könne es aussehen, wenn die Natur weiter zerstört werde. "Es ist nicht nur ein Denkmal, sondern auch ein Mahnmal."