Löhne

Die Anfänge der Möbelindustrie

Ausstellung in der Sparkasse Herford, Lübbecker Straße 2, ab 9. September / Geschichte der Firma Kopka

Holzanlandung im Vlothoer Hafen 1956 Foto: Kommunalarchiv Herford |

04.09.2013 | 04.09.2013, 02:32

Löhne (nw). Mit der Eröffnung in Löhne wandert die Ausstellung Gustav Kopka "Die Anfänge der Serienmöbelindustrie im Raum Herford 1861 - 1952" in die "Weltstadt der Küchen".

Ohne die Initiative von Gustav Kopka, der als erster im Raum Herford die industrielle Serienmöbelfabrikation aufnahm, wäre auch der Raum Löhne sicher heute nicht führend in dieser besonderen Sparte. Die Ausstellung wird vom 9. September bis 4. Oktober in der Löhner Filiale der Sparkasse Herford, Lübbecker Straße 2, gezeigt und ist vom Verein für Herforder Geschichte initiiert worden.

Die Ausstellung bietet in 16 Ausstellungstafeln einen Rundgang durch die Herforder Möbelgeschichte aus der Zeit von 1861 bis 1952, der "Kopkaschen" Zeit. In dieser Zeit entstanden allein im Raum Herford etwa 100 Möbelfabriken und viele weitere im heutigen Kreis Herford. In vielen Familien waren seit Kopkas Zeiten Familienmitglieder in der Möbelindustrie oder bei den Zulieferern und Dienstleistern beschäftigt.

Als Initiator der Herforder Möbelindustrie gilt der Unternehmer Gustav Kopka. Er war nicht der erste deutsche Fabrikant, der Serienmöbel herstellte, und auch die in seinem Betrieb früh eingeführte Arbeitsteilung war bereits bekannt. Doch für die Region war Kopkas Firmenpolitik Richtung weisend. Aus seinem zuerst 1859 gegründeten Handel entwickelte sich ab 1861 die erste dampfbetriebene Möbelfabrik in OWL. Weitere Firmengründungen nach seinem Vorbild folgten und machten die "Herforder Möbel" bekannt.

Die Möbelindustrie ist bis heute ein bedeutender Wirtschaftszweig in Ostwestfalen-Lippe. So werden hier etwa 70 Prozent der deutschen Küchenmöbel hergestellt. Acht Regional- und Fachverbände der Holz- und Möbelindustrie sind in Herford unter dem Dach der "Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen e. V." ansässig.

Auch wenn die Kopkasche Möbelfabrik in Herford und darüber hinaus bekannt ist, sind nicht ausreichend schriftliche und bildliche Überreste vorhanden, die eine präzise Darstellung für alle Bereiche der Firmengeschichte erlauben.

Es gibt kaum eine Familie im Raum Herford, die nicht auf irgendeine Weise mit der Firma Kopka oder deren Nachfolgern in Kontakt gekommen ist. So konnten wichtige Zeitzeugen und Nachfahren der Familie und von ehemaligen Beschäftigten gefunden werden, die das historische Bild abrunden.

Themen der Ausstellung sind:

Anfänge der Serienmöbelfabrikation, Rahmenbedingungen, Rohstoff Holz und weitere Möbelwerkstoffe, Möbelprogramm und Kunden, Fabrik- oder Handwerksware - ein Konflikt, Werbung, Ausstellungen und Möbelmessen, Gustav Kopka - Der Unternehmer, Die Firma Gustav Kopka 1861 bis 1933, Gustav Kopkas Familie, Gustav Kopka - Werk I: Hämelinger Straße, Kopka Werk II: Bünder Straße, Gustav Kopkas Arbeitskräfte, Nachfolger und Nachbar an der Hämelinger Straße, Nachfolger an der Bünder Straße, Kopka als Impulsgeber für die Möbel- und Zuliefererindustrie.