LÖHNE

Ein Poststempel für einen Tag

Löhner Philatelisten feiern anlässlich des 150-jährigen Jubiläum der Löhner Post einen Großtauschtag

Thorsten König (v.l.) hält eine Panoramanasicht des Löhner Bahnhofs, Volksbank-Filialleiterin Silke Pommerenke zeigt den Sonderstempel für den Großtauschtag und Wolfgang Blöbaum präsentiert die Sonderpostkarte mit dem Löhner Postamt aus dem Jahr 1905. | © FOTO: CAROLIN NIEDER ENTGELMEIER

25.06.2012 | 25.06.2012, 23:30

Löhne. Wo heute die Löhner ihre Einkäufe besorgen, erledigten im Jahr 1862 die Löhner noch ihre Post. Ohne Telefon, Internet und andere Kommunikationstechnologien war man schließlich auf den Briefverkehr angewiesen. Und so entwickelte sich das erste Löhner Postamt zu einem belebten Ort. An der Stelle steht heute eine "Lidl"-Filiale - neben der Werretalhalle.

Doch auch wenn das Gebäude nicht mehr steht, feiert der "Briefmarken- und Münzen-Sammler-Verein Löhne und Umgebung" genau 150 Jahre nach der Eröffnung des ersten Löhner Postamtes das Jubiläum mit einem Großtauschtag am 1. Juli.

Um 9.30 Uhr eröffnet Vereinsvorsitzender Wolfgang Blöbaum die Jubiläumsveranstaltung im VHS-Forum der Werretalhalle. Gegen 13 Uhr endet der Jubiläums-Tauschtag. "Doch wir wollen nicht nur Briefmarken, Münzen, Ansichtskarten und Poststempel tauschen, sondern unseren Besuchern eine Reise durch die Löhner Geschichte ermöglichen", erklärte Blöbaum.

Der Ehrenvorsitzende Joachim Geyh habe eine philatelistische und zeitgeschichtliche Reise durch Löhne vorbereitet, auf der man vielen bekannten Persönlichkeiten der Stadt begegnen kann.

Doch auch andere leidenschaftliche Sammler und Tauscher des Löhner Vereins und von befreundeten Vereinen bereiten sich seit Monaten vor. "Wir haben fast ein Jahr geplant, deshalb sind wir alle sehr gespannt, wie es unseren Besuchern gefallen wird", ergänzte Geschäftsführer Thorsten König.

Als Highlight hat der Löhner Verein einen Sonderpoststempel fertigen lassen, der nur am Sonntag benutzt werden darf. "Das ist ein Hoheitszeichen und mit einem Siegel vergleichbar, deshalb darf so etwas nur die Post fertigen", sagte Blöbaum.

Auf dem Stempel befindet sich in der Mitte der erste Löhner Poststempel. "In einem Rechteck steht Löhne Bahnhof, das Datum 1. Juli und die Uhrzeit 4 bis 5 Uhr." Heute reiche das nicht mehr aus, deshalb wird das Rechteck von einem Kreis umrahmt. "Außerdem stehen noch der Name der Stadt und dessen Postleitzahl sowie das Datum mit der Jahresangabe und der Satz ‚150 Jahre Postjubiläum’ auf dem Stempel", erklärte Blöbaum. Zudem können alle Besucher eine Postkarte mit dem Bild des Löhner Postamtes aus dem Jahr 1905 kaufen.

Finanziell unterstützt werden die Philatelisten von der Volksbank. Seit vielen Jahren profitiert der Löhner Verein schon von der Bank. "Für unsere Vereinszeitschrift bekommen wir Unterstützung", sagte König. Doch zum ersten Mal beteiligt sich die Volksbank auch an einem Großtauschtag. "Wir möchten die Briefmarkensammler als regionalen Verein unterstützen, weil wir heimatverbunden arbeiten", erklärte Silke Pommerenke, Volksbank-Filialleiterin in Löhne-Ort.

Ergänzend zum Programm der Philatelisten stellt die Löhner Malerin Helga Dyck ihre Aquarellbilder mit Löhner und regionalen Motiven aus. Den Erlös der verkauften Bilder stiftet die Künstlerin einer Hamburger Klinik, die die Krankheit neuronale Ceroid-Lipfuszinose erforscht. "An der bislang noch kaum erforschten Krankheit ist vor zwei Jahren die Enkelin von Helga Dyck gestorben, deshalb unterstützt sie die Forschungseinrichtung", ergänzte Blöbaum.