Löhne. Das Unternehmen Hermes Fulfilment plant in Löhne (Kreis Herford) den großen Wurf. In einem Gewerbegebiet im Stadtteil Gohfeld soll die größte Halle in Ostwestfalen-Lippe entstehen. Jetzt wurde im Löhner Rat der entsprechende Bebauungsplan mit großer Mehrheit genehmigt.
Hermes Fulfilment hat seit rund 40 Jahren auch Standorte in der Region. Kontinuierlich ist das Unternehmen gewachsen. Alleine in Löhne gibt es acht Standorte. In der Werrestadt beschäftigt Hermes-Fulfilment 743 Mitarbeiter. Dazu kommen rund 300 Mitarbeiter des Hermes-Einrichtungsservice.
Mit der Verteilung der Aktivitäten von Hermes-Fulfilment, einem Unternehmen, das zur Otto-Group gehört, waren die Verantwortlichen schon lange nicht mehr zufrieden. Schon seit mehren Jahren wurde nach einem Standort gesucht, auf dem ein neues Warenverteilzentrum errichtet werden kann. "Wir müssen unseren Standort konsolidieren und die über das Stadtgebiet verteilten Betriebsstätten konzentrieren", hatte es Hermes-Geschäftsführer Dieter Urbanke im Gespräch mit dieser Zeitung auf den Punkt gebracht.
Bei der Suche nach einem passenden Standort wurden auch verschiedene andere Optionen geprüft. Im Umkreis von hundert Kilometern gibt es jedoch nach Einschätzung von Hermes-Fulfilment keine Geeignete Gewerbefläche.
Nach Informationen dieser Zeitung haben auch Kommunen, bei denen Flächen angefragt wurden, wegen der Größe des Baus abgelehnt.
Im Löhner Gewerbegebiet Scheidkamp soll auf einer Fläche von 25 Hektar ein neues Warenverteilzentrum entstehen. Zehn Hektar sind allein für Gebäude geplant. Investiert werden in die längste Halle in OWL und den dazu gehörenden Gebäudekomplex rund 65 Millionen Euro.
Hermes Fulfilment wickelt in Löhne als Teil der Otto Group zum größten Teil Bestellungen von Kunden des Otto Versands ab. Unter anderem werden Waschmaschinen, Kühlschränke, Unterhaltungselektronik und Möbel zwischengelagert und ausgeliefert. Ein weiteres Standbein von Hermes Fulfilment ist die Abwicklung von Logistik-Dienstleistungen für andere Unternehmen. Zu den Kunden in Löhne gehört zum Beispiel der Home-Shopping-Fernsehsender HSE24.
Durch die Konzentration der Standorte auf eine Gewerbefläche wächst der Verkehr im Gewerbegebiet. Von großer Bedeutung für das Projekt ist deshalb die Anbindung des Gewerbegebietes an die Bundesstraße 61, die an das künftige Hermes-Gelände fast angrenzt. Das Bundesverkehrsministerium hat bereits grünes Licht für die Anbindung gegeben.
Im Spätsommer könnte mit dem Bau nach der entsprechenden Genehmigung begonnen werden.