Löhne. Johann König, seine Freundin Fiffi, Kater Hektopascal und Sohn Hein Mück. Eine ungewöhnliche, aber glückliche Familie. "Seit kurzem wohnt dieser Sohn bei uns. Hein Mück zahlt aber keine Miete", erklärt Johann König, der seinen kleinen Mietnomaden mit dem Aussehen seiner Frau und seinen Augenbrauen schnell wieder los werden möchte. Wie er das macht, erklärte der Komiker im ausverkauften Saal 1 in der Werretalhalle.
"Hein Mück ist nicht das Produkt unserer Liebe. Die Entstehung des Jungen, das war harte Arbeit und sehr viel Überwindung", beschreibt Johann König sein neues Familienglück.
Um Hein Mück auch etwas für den Schlaf- und Zeitmangel der Eltern und Milchreste auf dem Hemd zurückzugeben, möchte König seinem Sohn konsequent falsche Tierlaute beibringen. "Dann fängt er eben im Kindergarten wieder bei Null an, denn das Schwein macht nun mal nicht IA."
Hein Mück ist aber nur einer von vielen, die Johann König zum Eskalieren bringen. "Wenn die Sprache nicht den Umweg über das Gehirn macht, dann muss man einschreiten", fordert König, der seit 1997 als Komiker auf der Bühne steht.
Um so zu werden wie er, gibt König seinen Zuschauern einen einfachen, aber wirksamen Tipp. "Morgens Müsli mit einem Schuss Obstler essen, denn mit Obstlermüsli kann man hervorragend in der Tag starten."
Dass Obstlermüsli nicht jedermanns Geschmack ist, weiß König dank seines exorbitanten Fernsehkonsums. "Je schlechter das Programm, desto mehr Fernsehen schaue ich", erklärt König, der sich bei seiner Lieblingsbeschäftigung fragt, "wer guckt sich sowas eigentlich an?"
Besonders angetan ist König von Ernährungsberatern, die bei übergewichtigen Familien in den Kühlschrank gucken. "Der Sohn der Familie ist 14 Jahre alt, wiegt 70 Kilogramm und hat, wie sollte es anders sein, das ADHS Syndrom", erklärt König. "Morgens eine Flasche Ritalin. Sören ist eben ein richtiges Stadtkind, das glaubt, Kartoffeln werden aus Pommes gemacht."
Nach den Höhepunkten aus seinem Tagebuch oder seinem Gedichtband, fällt König immer wieder in einen Sekundenschlaf. "Den habe ich manchmal stundenlang", sagt König und versucht es sich auf dem viel zu kleinen Sofa gemütlich zu machen.
Doch auch ohne Worte, oder gerade deshalb, begeistert Johann König mit seinem Programm "Total Bock auf Remmidemmi" die Zuschauer in der Werretalhalle.
"Diese subtile und fast schon depressive Art von Humor sieht man nicht oft auf der Bühne, deshalb bin ich sehr froh, dass Johann König mal wieder in Löhne unterwegs ist", sagt Zuschauer Maximilian Wilmers. "Wenig Worte, viele Seufzer und viel Belanglosigkeit. Deshalb bin ich seit diesem Auftritt ein richtiger Fan von Johann König", ergänzt Kirsten Wilmers.
Dass Johann König an Belanglosigkeit nichts verloren hat, bewies der selbst ernannte Lingualgourmet, filigrane Kommunikationsberserker und Sprachästhet mit alltäglichen Geschichten, ungewöhnlichen Gedichten und intimen Details seines Privatlebens, auch wenn seine Mutter die Vorstellung leider nicht mit verfolgen konnte.
"Die Karten waren ihr zu teuer. Aber auch wenn wir verwandt sind, so verwandt nun auch wieder nicht, wenn es um die Eintrittskarten geht."