Ein Familientreffen zum Amtsjubiläum

Elmar Jasper ist 50 Jahre Pfarrer / Ostergottesdienst in der Lukaskirche

Pfarrer Elmar Jasper ist seit 50 Jahren ordiniert. Für Franziska (v. l./11), Jonas (6), Hannah (9) aus Biberach und Bella (9) aus Bochum ist er einfach nur der Großvater. | © FOTO: ULF HANKE

14.04.2009 | 14.04.2009, 00:00

Löhne. Er war ein Pfarrer ohne Kirche. Erst 1972 legte seine Gemeinde den Grundstein zu einem eigenen Gotteshaus. Elmar Jasper ist seit 50 Jahren Pfarrer, 29 davon auf dem Wittel. Sein Jubiläum feierte der Pensionär am Ostersonntag in der Witteler Lukaskirche mit einem Gottesdienst und anschließendem Kaffeetrinken.

Der Bau der Kirche war der wohl wichtigste Meilenstein in seiner Pfarrzeit auf dem Wittel. Elmar Jasper kam 1964 zu der jungen Gemeinde, die sich gerade erst von Gohfeld gelöst hatte. Gottesdienste wurden damals noch im Gemeindehaus gefeiert.

Am Ostersonntag leitete der 78-jährige Jubilar mit seinem Nachfolger Uwe Stintmann den Ostergottesdienst. Kurz danach steht Elmar Jasper im Talar im großen Kirchenraum und erzählt entspannt von den Gründungsjahren der Gemeinde. Eine Hand hält eine Tasse Kaffee, die andere ein Schokoladenbonbon. Aber er kommt nicht in den Genuss der Leckereien, denn er ist viel zu beschäftigt, die Merkmale der Kirchenarchitektur zu erklären.

Ganz oben in der Kuppel des Saals, sagt Jasper wie ein kundiger Bauherr, treffen sich die Leimbinder, die das Dach der Kirche stützen. Sie werden von einer Stahlplatte zusammengehalten.

Für Jasper ist das der wichtigste Punkt des Raumes. Also hat er den Architekten gebeten, dort die Umrisse einer Taube als Zeichen den Heiligen Geistes zu montieren. Jasper: "Das passte damals auch zur Jahreslosung."

Die Taube hängt dort oben noch immer und wird wohl auch hängen bleiben, obwohl Jasper längst nicht mehr auf dem Wittel sondern in Herford wohnt. Der Pfarrer hat seine Spuren in der Lukasgemeinde hinterlassen. Zum Gottesdienst sind nicht nur Gemeindemitglieder gekommen, sondern auch frühere Weggefährten, Nachbarn, Presbyter und seine Enkelkinder.

Die elfjährige Enkeltochter Franziska aus Biberach sitzt inmitten der Musiker des Witteler Posaunenchors und spielt zu Ehren des Großvaters. Der erklärt später nicht ohne Stolz, dass er wie Franziska selbst einmal Posaune gespielt hat: "Die Jericho-Posaune mit zwei Zügen. Damals als ich noch in Bethel war."

Unter den Gottesdienstbesuchern ist auch ein besonderer Bekannter: Sein ehemaliger Nachbar Helmut Niemeier. Er war von 1966 bis 1978 Presbyter in der Gemeinde und hat mit Jasper in verantwortlicher Position die Lukaskirche und den neuen Friedhof gebaut. Privat wohnten die beiden Tür an Tür und wenn der Pfarrer in die Ferien fuhr, erzählt Jaspers Ehefrau Gisela, dann hat Helmut Niemeier das Pfarrhaus eingehütet.

Mit 50 Dienstjahren ist Elmar Jasper zwar Pensionär, aber dennoch nicht im Ruhestand. Die nächsten drei Sonntage, erzählt er, sind verplant. Da wird er in unterschiedlichen Kirchen predigen. Der dritte Termin ist der 3. Mai. Da ist er wieder zurück in "seiner" Lukaskirche auf dem Wittel.