Löhne. Laufen, um zu schwitzen, muss man an diesem Vormittag nicht. "Ich glaube, ich spreche für die Läuferinnen und Läufer, wenn ich sage, ein paar Grad weniger hätten es auch getan", sagt Vera Dyck, PR-Managerin beim Hermes-Einrichtungs-Service. Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad schnüren mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Laufschuhe, um Kilometer nach Kilometer zurückzulegen - und damit den guten Zweck zu unterstützen.
Beim zweiten Hermes-Charity-Run von Hermes Fulfilment und Hermes-Einrichtungs-Service erlaufen zahlreiche Menschen am vergangenen Sonntag Spenden, die dem Wohnheim Spatzenberg zugute kommen.
Fünf Kilometer in 23 Minuten
23 Minuten und 34 Sekunden nachdem er losgelaufen ist, durchläuft Florian Schwarze das Ziel und ist damit der erste Läufer, der wieder bei Hermes ankommt. 5,6 Kilometer hat er beim Jogging- und Firmenlauf zurückgelegt. Ob er zufrieden ist? Offensichtlich ja. Der Daumen geht hoch, während Schwarze sich mit Wasser, das am Ziel bereitsteht, versorgt. Nur rund zwei Minuten nach Schwarze passiert Rima M?linauskien? als erste Frau das Ziel des Fünf-Kilometer-Laufs.
Beim Volkslauf über 9,6 Kilometer lässt Bastian Bekemeier für das Team des VfL Handball Mennighüffen die anderen Läufer hinter sich und ist nach 37 Minuten und 30 Sekunden zurück im Ziel. Unter den Frauen ist Birte Bobe mit einer Zeit von 42 Minuten und 57 Sekunden die schnellste auf den knapp zehn Kilometern.
Egal, wann das Ziel passiert wird, angefeuert wird jede und jede auf den letzten Metern. Um 12.07 Uhr, eine Stunde und sieben Minuten nach dem Startschuss, sind alle 84 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Ziel und zurück auf dem Gelände des Hermes-Logistikzentrums am Scheidkamp. Auch die Erste-Hilfe-Tasche und eine Notfalltrage können wieder eingepackt werden - sie wurden zum Glück nicht gebraucht. Vera Dyck dankt allen Beteiligten für die Unterstützung. Unter anderem hatte Karlchens Backstube belegte Brötchen spendiert, der TuRa Löhne hatte die Strecke festgelegt. "Ohne die Hilfe wäre der Lauf nicht möglich", so Dyck.
Hermes spendet einen Euro pro Kilometer
Martina Wessel vom Autistenwohnheim Spatzenberg der AWO bedankt sich bei allen Läuferinnen und Läufern mit Süßigkeiten. Der Einrichtung, die seit mehr als 20 Jahren einen Lebensraum für Menschen mit Autismus bietet, kommen alle Einnahmen des Laufs zugute. Die Startgelder und der Erlös aus Essens- und Getränkeverkauf gehen vollständig an das Wohnheim.
Zusätzlich legt Hermes noch einen Euro pro gelaufenen Kilometer drauf. Allein Startgelder und erlaufene Kilometer spülen an diesem Tag weit mehr als 1.000 Euro in die Kasse. "Wir werden 3.000 Euro spenden", so Dyck. Und nicht nur finanziell profitiere die AWO-Einrichtung von dem Lauf, sondern auf durch Aufmerksamkeit, so Wessel. Mit einem Infostand ist das Wohnheim beim Lauf deshalb selbst vertreten.
Der Spendenempfänger ist auch einer der Gründe, warum Ivonne Ferlemann, Alexandra Flachmeier und Melanie Reinelt mitlaufen. "Um den sozialen Zweck zu unterstützen", sind sich die Läuferinnen vom TuRa-Lauftreff einig, die zum Teil schon im vergangenen Jahr bei Hermes an den Start gegangen sind. Hinzukomme das Erlebnis des Laufs an sich, so die drei. "Es ist immer eine schöne Stimmung. Und es geht um die Gemeinschaft, da ist die Zeit fast egal."