Altbauten in Löhne sanieren: Tipps für die optimale Dämmung

Löhne. Es gibt immer mehr Gebäude in Deutschland. Vor allem die Zahl der Ein- oder Zweifamilienhäuser hätte in den vergangenen 30 Jahren stark zugenommen, sagt Annika Pieper. Somit habe sich auch der Energieverbrauch privater Haushalte enorm gesteigert. Die meiste Energie im Haus werde für Raumwärme und Warmwasser aufgewendet. Um Energie zu sparen, darf sie dort nicht so schnell entweichen - und da kommt die Dämmung in Spiel. Pieper ist Expertin zum Thema Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sie arbeitet beim Fraunhofer-Institut in Kassel, wo sie in einem Team zur Kommunalen Wärmewende forscht. In der voll ausgebuchten Infoveranstaltung in der Werretalhalle spricht sie über die Dämmarten, Mythen über atmende Wände und wo eine Dämmung Sinn macht. Vorteile einer energetischen Gebäudesanierung Vor allem vor dem Hintergrund der mittel- oder langfristig immer weiter steigenden Energiepreisen ist ein guter Wärmeschutz sinnvoll. Er kann die Heizkosten senken und die Behaglichkeit verbessern. Ebenso wird der Gebäudewert gesteigert und Bauschäden können vermieden werden. Denn diese könnten entstehen, wenn Teile eines Gebäudes durchfeuchtet werden. Eine gute Wärmedämmung erhöht die Oberflächentemperatur raumseits der gedämmten Bauteile und reduziert damit die Möglichkeit, dass Wasser entlang der Außenwände kondensiert. Außerdem sollten Wärmebrücken, das sind bauliche Mängel wie Risse, Undichtigkeiten oder unzureichend gedämmte Stellen, vermieden werden, da hier auf geringer Fläche übermäßig viel Wärme verloren geht und die Gefahr von Feuchte und Schimmelbildung steigt. Hörensagen und Mythen Auch dicke Wände schützen nicht vor Wärmeverlusten in der Heizperiode. Eine Wand aus Hochlochziegeln müsste mehr als drei Meter dick sein, um so gut vor Wärmeverlusten zu schützen wie eine 36 Zentimeter starke Wand plus 15 Zentimeter Wärmedämmung. Massive Wände, wie in den meisten Altbauwohnungen vorhanden, haben jedoch einen wichtigen Vorteil im Sommer: Sie dienen dann als Wärmespeicher und halten dadurch die Räume länger kühl. Zudem ist es ein Gerücht, dass der Austausch von Luft zwischen Innenraum und Außenluft auch über Wände und Decken stattfindet. Über Wände und Wandputze kann lediglich vorübergehend anfallende Feuchte wie beispielsweise nach dem Duschen gepuffert werden, die in trockenen Zeiten wieder an die Raumluft abgegeben wird. Luftaustausch findet nicht über die Wände statt, sondern nur durch Lüften – entweder klassisch, über die Fenster, oder mittels Lüftungsanlagen. Kern- und Fassadendämmung Am wichtigsten und somit am meisten Energie sparen lasse sich, wenn die oberste Geschossdecke gedämmt ist. Wenn man die Dachziegel nicht abnehmen möchte, ist die Zwischensparrendämmung gängigste Variante bei einem Steildach. Wichtig dabei ist, dass die Dampfbremsfolie zwischen Dämmung und Dachziegel keine Löcher hat, durch die Feuchtigkeit von außen in die Dämmung geraten kann. Wenn die Dachziegel aber ausgetauscht werden sollen, wird zu einer Aufsparrendämmung geraten. Fast ebenso wichtig sind die Wände. Wer den Klinker oder den Putz außen nicht erneuern will, muss von innen dämmen. Das geht am besten mit dem Einblasen von Dämmmaterial in den Hohlraum der Wand (Kerndämmung). Zu beachten ist dabei, dass vorher genau geprüft werden muss, was sich in dem Hohlraum der Altbauwand befindet. Lediglich nur eine Fassadendämmung sei nicht zu empfehlen. Durch die Dämmung der Kellerdecke lasse sich ebenso Energie sparen. Zudem ist der Fußboden wärmer im Erdgeschoss. Schwachstellen, wie die Wandeinsparungen hinter den Heizkörpern sollten weg gemacht werden. Auch wenn Fenster ausgetauscht werden, sollten die Rollladenkasten nicht vergessen werden. Sie zu dämmen und neue Rollladenkästen von außen aufzubringen sei eine Alternative. Dämmstoffe und Produktformen Dämmen kann man mit verschiedenen Stoffen. Die Auswahl ist hierbei groß. Für jedes Bauteil und für jede Anforderung bietet der Dämmstoffmarkt eine passende Lösung. In Deutschland werden über 100 unterschiedliche Dämmstoffe für unterschiedliche Einsatzbereiche und Anwendungsfälle angeboten. Nicht alle Dämmstoffe sind für alle Einsatzbereiche zugelassen. Die verwendeten Dämmstoffe haben, neben dem Wärmeschutz, Einfluss auf bauphysikalische Faktoren wie sommerlicher Wärmeschutz, Feuchteschutz, Brandschutz, Schallschutz, die bei der Planung beachtet werden müssen. Es gibt sie in Platten und Mattenform, als Einblasprodukte, Schüttungen oder zum Stopfen. Hierbei sei es sinnvoll, einen Energieeffizienzberater zu konsultieren. Dieser wird zu 80 Prozent vom Bund gefördert. Auf der Internetseite https://www.energie-effizienz-experten.de/ kann ein Berater in der Nähe gefunden werden. Wärmepumpe und Kosten Pieper geht betont nicht auf die Kosten der verschiedenen Dämmungen ein. Das über nimmt ihre Kollegin, die am 29. November ab 18 Uhr in der Werretalhalle über die Gesamtkosten einer energetischen Sanierung, die Fördermöglichkeiten, die laufenden Kosten und Amortisierungszeiten sprechen wird. Doch zuvor wird noch der zweite Teil der Informationsveranstaltung in der Werretalhalle stattfinden: Anna Marie Kallert, ebenfalls Expertin auf ihrem Gebiet klärt am 22. November in der Werretalhalle über die Realisierung von Wärmepumpen im Altbau und Hybridheizungen auf. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.

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