Geplante Eishalle in Löhne: Stadt hat lange nichts von Firma gehört

Löhne. Es klang nach einer richtig guten Idee: Aus der seit Jahren leer stehenden Reithalle an der Börstelstraße sollte eine Eishalle werden. Die Twenty One Hockey GmbH wollte das Projekt auf den Weg bringen. Die Pläne waren kaum öffentlich bekannt geworden, als es mächtig ausgebremst wurde. Aus Gründen des Landschaftsschutzes sei die Nutzung als Eishalle nicht genehmigungsfähig. Jetzt wurde bekannt, dass gegen die Betreibergesellschaft ein Insolvenzverfahren lief. Nach Informationen der NW hat es bereits im Juni 2022 den Antrag einer Gläubigerin auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegeben. Zur Eröffnung des Verfahrens ist es jedoch mangels Masse nicht gekommen. Mit dieser Begründung wurde der Antrag im September 2022 abgewiesen. Der NW liegt das entsprechende Schriftstück vor. Ein Insolvenzverfahren kann durch das zuständige Insolvenzgericht abgelehnt werden, wenn das verfügbare Vermögen des Schuldners voraussichtlich nicht ausreicht, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu begleichen. Zu dem Verfahren wollte sich das zuständige Amtsgericht Bielefeld nicht äußern. "Es gibt im Insolvenzrecht Bereiche, bei denen wir öffentlich nicht Stellung nehmen dürfen", sagte der für die Pressearbeit zuständige Richter Lars Herzog auf Anfrage der NW. Auch zwei Vertreter der Twenty One Hockey GmbH wollten sich auf Nachfrage der NW nicht zu dem Verfahren äußern und auch nicht zu möglichen weitergehenden Plänen. Die Stadt hat schon lange nichts von der Firma gehört Wie es mit den Eishallenplänen weiter geht, ist offen. Allerdings hat sich nach Angaben der Stadt seit langer Zeit nichts getan. "Der Antrag liegt bei uns noch immer vor. Wir stellen aber keine Bewegung fest und haben den potenziellen Betreiber mit der Frage angeschrieben, ob dieser den Antrag weiter aufrecht erhalten will", sagt Stadtsprecherin Ursula Nolting. Die Idee, aus der seit vielen Jahren leer stehenden Reithalle eine Eishalle zu machen, klang vielversprechend. Mit einem vertretbaren Aufwand sei es möglich, eine Eisfläche in der Halle aufzubauen. Die Halle sollte ganzjährig geöffnet sein. Dort hätten Eishockhey-Trainings-Camps ebenso stattfinden sollen wie Firmenevents und Geburtstage. Darüber hinaus sollte die Halle auch für das ganz private Eislaufvergnügen geöffnet sein. Die ganzjährige Öffnung wäre nach Angaben des Geschäftsführers von Twenty One Hockey ein Alleinstellungsmerkmal im Umkreis von 150 Kilometern gewesen, dass auch stark zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit beigetragen hätte. Probleme zeichneten sich schnell ab Dass es große Probleme mit der Umsetzung der Pläne gibt, zeichnete sich bereits kurz nach deren Veröffentlichung ab. Bereits im Oktober 2021 lehnte Kreis die Bauvoranfrage der Twenty One Hockey GmbH ab. Weil sich die Reithalle in einem Landschaftsschutzgebiet befindet, ist die Untere Naturschutzbehörde des Kreises zuständig. Sie positioniert sich eindeutig: &bdquo;Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises erhebt gegen die Nutzungsänderung grundsätzlich Bedenken und lehnt das Vorhaben ab“, schrieb Petra Scholz, Sprecherin des Kreises, in einer Stellungnahme. Es handele sich bei dem Vorhaben um eine Nutzungsänderung, die in einem Landschaftsschutzgebiet verboten ist. Löhnes Baudezernent Ulrich Niemeyer hätte sich etwas mehr Offenheit der Unteren Landschaftsbehörde gegenüber dem Projekt gewünscht. &bdquo;Die Entscheidung hat uns schon überrascht“, sagt Niemeyer. Häufig kämen in ähnlichen Fällen Änderungswünsche von der Behörde, die vom Bauherren dann umgesetzt werden müssten, um eine Genehmigung für das Projekt zu bekommen. Die einzige Chance, das Projekt noch zu retten, sei, gegen die Entscheidung des Kreises zu klagen.

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