Spielplätze in Löhne im Test: Spiel und Spaß mit Fragezeichen im Mennighüffer Osten

Löhne. Eine unübersichtliche Fläche. Spielgeräte von einem anderen Stern. Eine Gestaltung, die an Lieblosigkeit erinnert. Selten hat ein Spielplatz derart viele Fragen aufgeworfen, wie das Areal am Brockäckerweg in Mennighüffen. Zumindest unseren dreijährigen Tester hat das nächste Ziel des großen NW-Spielplatzchecks mehr als ratlos zurück gelassen. Und das hat durchaus mit seinem Alter zu tun. Lage: Der Spielplatz Brockäckerweg liegt direkt an der Kreuzung zur Bertolt-Brecht-Straße im Mennighüffer Osten. Das Gelände ist länglich angelegt und grenzt im Norden direkt an den Netto-Markt an. Ansonsten ist es von Wohngebiet umgeben. Von der stark befahrenen Werster Straße bekommen Besucher hier nur wenig mit, insgesamt liegt der Spielplatz also sehr ruhig. Zumindest an Sonntagen steht der Supermarkt-Parkplatz als Abstellmöglichkeit für Pkw zur Verfügung. Spielgeräte: Nur zögerlich betritt unser Tester den eigentümlichen Spielplatz. So recht kann er auf Anhieb nicht erahnen, was ihn hier erwartet. Und schon nach wenigen Augenblicken ist ihm klar, dass er mit dem Angebot tatsächlich nur wenig anfangen kann. Im östlichen Teil des Geländes offenbaren sich dem Dreijährigen drei Spielgeräte, für die er eigentlich schon zu alt ist. Das kleine Federwipptier weckt jedenfalls kaum Interesse bei ihm, ein zweites ist zudem für zwei Kinder gleichzeitig ausgelegt und zumindest an diesem Tag daher nicht nutzbar. Stattdessen steuert er eine Kleinkinderrutsche an. Der anfängliche Spaß aber verfliegt schnell – zu überschaubar ist das Rutschvergnügen auf der kurzen Bahn. Immerhin: Der Sockel der Rutsche ist über kreisrunde Mauselöcher begehbar, dort unten kann der Junge wenigstens ein wenig mit Sand spielen. Dafür aber stünde einige Meter weiter auch ein eigener Sandkasten zur Verfügung, der allerdings recht klein ausfällt. &bdquo;Irgendwie langweilig“, zieht der Tester ein erstes Zwischenfazit. Und fasst damit in Worte, was eigentlich offensichtlich ist: Dieser Teil des Spielplatzes ist für ein jüngeres Publikum ausgelegt. Sein kleiner Bruder, so sagt der Dreijährige, hätte hier bestimmt Spaß. &bdquo;Aber ich bin ja schon groß.“ Es folgt also ein Wechsel in den westlichen Abschnitt. Der nämlich, so viel wird schnell klar, richtet sich an Kinder etwas älteren Semesters. Ein kleiner Hügel trennt die Bereiche leicht voneinander ab, an ihm ist eine Hangrutsche befestigt, die mit einer deutlich längeren Fläche aufwartet. Weil sie aber an diesem Tag in der prallen Sonne liegt, verzichtet unser Tester auf einen Versuch. &bdquo;Zu heiß“, sagt er. Stattdessen widmet er sich einem Klettergerüst – und muss schon bald feststellen, dass dieses Gerät eine Nummer zu kompliziert für ihn ist. Tatsächlich wirkt das Gebilde dank seiner futuristischen Optik etwas deplatziert. Und auch die Klettermöglichkeiten selbst sind für den Dreijährigen kaum verständlich: Die Leiter ist derart verformt und verdreht, dass sie für ihn nicht zu bewältigen ist. Die dreieckig geformten Plattformen aus Hartplastik schweben in unterschiedlichen Höhen über dem Boden und bieten dank ihrer schiefen Ausrichtung keinen Halt. Ein schräg angebrachter Steg ist offenbar bewusst wackelig konzipiert, so dass der Junge ihn unmöglich erklimmen kann. Und selbst die Haltepunkte der kleinen Kletterwand liegen für ihn zu weit auseinander. Das Ergebnis: Ein frustriertes Kind, das sich das Spielplatzvergnügen ganz anders vorgestellt hat - und das zwar groß, aber nicht groß genug ist. Das übrige Angebot kann da kaum trösten. Im Gegenteil stellt ein kreisrunder Trichter unseren Tester vor ein weiteres Rätsel. Das Objekt lässt sich zwar drehen – aber zu welchem Zweck? Die Wahl fällt auf das Einfüllen von Sand – eine Tätigkeit, die schnell langweilig wird. Erst ein Blick auf die Website des Herstellers bringt Klarheit: Benutzer sollen sich in die &bdquo;Spinner Bowl“ genannte Halbkugel setzen, auf dem Rand sitzen, sie schieben, ziehen oder sogar darin stehen. Da muss man drauf kommen! Gleiches gilt für das angebliche Karussell &bdquo;Supernova“: Der schräg aufgestellte Hartplastikring lässt sich ebenfalls drehen, ist sitzend aber kaum zu gebrauchen. Stattdessen soll es die Beinmuskulatur fördern, in dem Kinder auf ihm im Kreis herum spazieren. Weder reicht jedoch die Motorik des Dreijährigen dafür aus, noch versteht er die Bedienung. Ein halbwegs versöhnliches Ende des Spielplatzbesuchs ist ihm dann aber doch noch gegönnt: Wie schon am Schulweg bieten ihm auch in Mennighüffen einige Reckstangen die Gelegenheit, sich ausgiebig hängen zu lassen. Sauberkeit, Zustand und Ausstattung: Dass der Spielplatz Brockäckerweg in zwei Bereiche unterteilt ist bietet Vor- und Nachteile. Zwar kommen sich Kinder unterschiedlichen Alters auf diese Weise nicht in die Quere. Für Eltern aber ist durch den Hügel in der Mitte kaum möglich, all ihre Kinder gleichzeitig im Auge zu behalten. Auch die Ausrichtung des Geländes bietet Licht und Schatten. Positiv zu vermerken ist auf jeden Fall, dass es im Unterschied zu vielen anderen Spielplätzen auch Angebote für kleinere Kinder der U3-Generation gibt. Auch die am Sandkasten angebrachten Sitzschalen für Eltern sind eine tolle Idee. Das übrige Angebot richtet sich allerdings fast ausschließlich an Kinder ab 6 Jahren und ist zumindest für Kinder im Alter unseres Testers wenig ansprechend. Zudem wirken die Geräte etwas willkürlich dort platziert, wo halt gerade Platz war. Und das auf einer kargen Rasenfläche, die sicherlich schon bessere Zeiten gesehen hat. Gleiches gilt für die Sandflächen, in denen sich zum Teil schon viel Laub angesammelt hat. Einen weiteren Minuspunkt gibt es für die Sitzgelegenheiten, die aus schmalen Hartplastikgebilden ohne Rückenlehne bestehen und es Eltern alles andere als bequem machen. Fazit: Insgesamt lässt sich sagen, dass der Spielplatz Brockäckerweg mit kaum einem anderen Spielplatz vergleichbar ist. Ältere Kinder können hier sicherlich auf ihre Kosten kommen und sich in verschiedenen Herausforderungen üben, Kleinkinder finden zumindest ein wenig Unterhaltung, Eltern dürften sich nur bedingt wohlfühlen. Unser Tester hingegen nicht: &bdquo;Da müssen wir nicht wieder hin“, so sein Urteil.

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