Hochsaison im Werkzeugverleih: Dieser Löhner ist der Mann mit den Maschinen

Löhne. Mit einem Bautrockner fing alles an. Seit 2014 vermietet Alexander Lantzsch Maschinen für ganz unterschiedliche Anwendungen. Seit drei Jahren betreibt er sein Unternehmen in einer Halle an der Bergkirchener Straße 29. Dort ist kaum Platz für die große Auswahl an Geräten. Bis unters Dach der Halle reichen die Regale. Bohrkerne lagern dort neben Erdbohrern. Fräsen und Rüttelmaschinen sind dort ebenso zu finden wie Mähgeräte und Dumper, kleine Fahrzeuge, die auf unebenem Gelände, zum Beispiel in Gärten, eingesetzt werden können. Vor dem Gebäude steht eine Arbeitsbühne, andere sind gerade verliehen. Unterwegs sind an diesem Tag auch viele seiner Minibagger. "Wir brauchten einen Bautrockner" Einen Werkzeugverleih zu eröffnen gehörte nicht zum Lebensplan von Alexander Lantzsch. Nach seinem Schulabschluss machte er eine Ausbildung als Kunststoffformgeber. "In meinem Ausbildungsbetrieb gab es kaum Aufstiegsmöglichkeiten. Ich habe mich dann entschieden, Berufschullehrer zu werden", sagt Lantzsch. Er begann mit seinem Studium in Osnabrück und wollte sich eigentlich mit dem Werkzeugverleih sein Studium finanzieren. Auf die Geschäftsidee war er als Hobbyhandwerker gekommen. "Mein Vater und ich haben das Bad in meinem Elternhaus renoviert. Weil es dort Problem mit Feuchtigkeit gab, brauchten wir einen Bautrockner",sagt er. Nach einiger Suche war klar, dass es nur wenig Möglichkeiten gibt, sich Bautrockner oder andere Werkzeuge in der Umgebung zu leihen. "Ich habe den Bautrockner mit dem Plan gekauft, ihn zu verleihen, wenn wir ihn nicht mehr brauchen", erinnert sich der 32-Jährige. "Ich repariere alle Maschinen selber" Ein paar Semester konnte er das Studium in Osnabrück und seinen Nebenjob im heimatlichen Löhne unter einen Hut bringen. "Ich hatte aber mehr und mehr Werkzeuge und immer mehr Kunden. Dann habe ich mich entschieden, mich auf mein Unternehmen zu konzentrieren." Die Firma wuchs schnell weiter, seit drei Jahren ist er jetzt Mieter einer Halle an der Bergkirchener Straße. Dort ist gerade noch genug Platz für seine Maschinen und den Werkstattbereich. "Ich repariere alle Maschinen selber. Wenn ich das nicht könnte, würde sich der Verleih nicht rechnen", sagt Alexander Lantzsch. Zurzeit gibt es einen kleinen Reparaturstau. "Ich komme mit der Arbeit kaum noch, im August werde ich einen Mitarbeiter einstellen", sagt er. Zurzeit ist Hochsaison im Werkzeugverleih von Alexander Lantzsch. "Meine Kunden leihen Werkzeuge für die Gartenarbeit", sagt er. Gefragt sind in diesem Jahr besonders Fräsen, mit denen sich alter Rasen abfräsen lässt und dann für die Aussaat oder Rollrasen vorbereiten lässt. Fräsen eigen sich auch grundsätzlich zur Aufarbeitung von Gartenflächen. "Die können überall dort eingesetzt werden, wo Erde ist", sagt Lantzsch. Dass die Geräte häufig geliehen werden, sei auf den Bauboom zurückzuführen. "Viele Leute, die ein Haus gebaut haben, kümmern sich dann selber um ihren Garten", sagt er. Der Bauboom zeige sich auch bei den Erdbohrern, von denen er samt unterschiedlich großer Bohrschnecken eine umfangreiche Auswahl hat. Die werden für das Bohren von Löchern für Zaunpfähle genutzt oder, wenn Spielgerät sicher befestigt werden soll. "Neulich war ein Kunde bei mir, der hat sich Werkzeug für eine Spiellandschaft im Garten geliehen. Zwölf Löcher musste er für die Pfähle bohren", sagt Lantzsch. Dass die Deutschen ein Volk von Heimwerkern sind, kann Lantzsch bestätigen. "75 Prozent meiner Kunden sind Privatleute. Manchmal wundert es mich, dass es so viele Garten- und Landschaftsbauunternehmen gibt."

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