Personalnot wegen Corona? Polizei, Stadtwerke und Unternehmen äußern sind

Löhne. Die hohen Corona-Zahlen sorgen dafür, dass Personal ausfällt. Die Konsequenz: Der hohe Krankenstand verschärft die Personalnot in den Krankenhäusern, unter anderem im Klinikum Herford müssen darum wieder geplante Behandlungen und Operationen verschoben werden. Und in Löhne berichtet Feuerwehrchef Ehlert von so vielen Infektionen in den eigenen Reihen wie noch nie. Die Feuerwehr hat darum ihre Osterfeuer abgesagt, um sich selbst zu schützen - und damit den Schutz der Bevölkerung weiter gewährleisten zu können. Wie sieht es in anderen Bereichen aus? Die Löhner Stadtwerke etwa spielen unter anderem eine wichtige Rolle bei der Wasserversorgung und kümmern sich um unterschiedliche Aufgaben im öffentlichen Raum. Sprecherin Sara Suchalla berichtet auf Anfrage, dass die Stadtwerke aktuell keine vermehrten Infektionszahlen verzeichneten. Mit Homeoffice, festen Teams und möglichst wenigen Kontakten werde weiterhin das Risiko so gering wie möglich gehalten. "Wir können das kompensieren" Auch bei der Polizei halten sich die Corona-Fälle in Grenzen, sagt Sprecher Uwe Maser, der auch im Pandemiestab der Kreispolizei vertreten ist. "Natürlich haben wir auch erkrankte Kollegen. Aber momentan ist das noch total unproblematisch." Selbst wenn es noch zu stärkeren Ausfällen kommen sollte, brauchten sich die Bürger aber keine Sorgen machen. "Wir können das kompensieren." Im Zweifel würde in betroffenen Regionen zusätzliches Personal von außerhalb eingesetzt.Mit rund 1.000 Mitarbeitern ist das Hermes Logistikzentrum nach eigenen Angaben einer der größten Arbeitgeber in Löhne. Auch dort werden Infektionen verzeichnet, wie das Unternehmen auf Anfrage der NW mitteilt. "Erfreulicherweise hält sich die Zahn der Krankheitsfälle bislang aber im Rahmen", sagt Thomas Saltenbrock, Betriebsleiter von Hermes Fulfilment in Löhne. Die wenigen coronabedingten personellen Ausfälle, die Hermes momentan verzeichne, könnten weitgehend kompensiert werden. "Sie haben keine Auswirkungen auf unsere Lieferfähigkeit", betont Saltenbrock. Im Edeka in Mennighüffen ist Marktleiter Christian Petzold froh, dass Corona bislang in seinem Team nur sporadisch zugeschlagen hat. "Wir hatten die ganze Pandemie hindurch immer wieder Personalausfälle. Zum Glück waren es nie viele gleichzeitig." Derzeit seien drei Mitarbeiter an Corona erkrankt - das lasse sich noch handhaben. "Wir müssen natürlich sehr aufpassen." Mit Sorge schaut der Marktleiter hingegen auf die Lockerungen, vor allem auf den Wegfall der Maskenpflicht in den Innenräumen. "Das halte ich für einen schwerwiegenden Fehler."Sorgen wegen Ende der Maskenpflicht Das Marktteam sei sich einig, selbst weiter Maske zu tragen und alle Schutzmaßnahmen fortzuführen. "Ich könnte zwar von meinem Hausrecht Gebrauch machen und die Maskenpflicht hier auch für die Kunden weiterführen, aber das ist einfach nicht umsetzbar." Es gebe so schon zu viele Diskussionen mit Kunden, die die Maske nicht oder nicht richtig aufsetzen - auch mit der gesetzlichen Regelung im Hintergrund. "Wir haben uns bis jetzt immer strikt an die gesetzlichen Regelungen gehalten, das werden wir dann jetzt auch weiter tun." Bei der Polizei werde man weiterhin den Mund-Nasen-Schutz nutzen, um sich und andere zu schützen, erklärt Uwe Maser. Die Polizeibeamten sind ohnehin schon immer von der gesetzlichen Maskenpflicht befreit, um immer möglichst schnell handlungsfähig zu sein. "In Innenräumen werden wir auch auf die Maske bestehen und genug Masken für andere dabei haben. Wir gehen ja von einem Einsatz zum nächsten und könnten so Infektionen auch weitertragen. Das gilt es unbedingt zu verhindern", sagt Maser.Auch bei Hermes Fulfilment hat man sich Gedanken zu den kommenden Lockerungen gemacht. Das Unternehmen will an der Maskenpflicht in den eigenen Betrieben festhalten, wie Saltenbrock erklärt. "Darüber hinaus appellieren wir an die Belegschaft, sich weiterhin an die AHA-Regeln zu halten." Die Mitarbeiter hätten auch nach wie vor die Möglichkeit, vor Ort einen Selbsttest durchzuführen. "Außerdem gilt weiterhin die Empfehlung, sich impfen zu lassen – zum eigenen Schutz und zum Schutz der Familie und Kollegen", sagt der Betriebsleiter.

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