Schwere Bergung: Lkw fährt sich auf matschigem Feldweg fest

Löhne/Bünde. Ein mehr als 40 Tonnen schwerer Lkw hat sich Am Osterbusch in Löhne-Ort festgefahren. Mit der Bergung sind am Dienstag zwei Spezialunternehmen beschäftigt. Der Lkw-Fahrer aus Russland war am Montagabend den falschen Angaben auf seinem Navi gefolgt, als er ins Industriegebiet Falscheide wollte.Maik Ewald vom Stolte-Abschleppdienst aus Bad Salzuflen und Frank Etzenbach von der Firma Mercedes Senger aus Bünde müssen den Lkw aus dem Dreck ziehen. Der russische Fahrer hat sich in eine fast ausweglose Lage manövriert. Die Straße Am Osterbusch geht von der Falscheider Straße ab. Durch die schmale Straße wird ein Wohngebiet erschlossen.Schon kurz nach dem Abbiegen von der Falscheider Straße hätte der Fahrer bemerken können, dass er nicht auf dem richtigen Weg in ein Industriegebiet ist. Er fuhr jedoch immer weiter. Auch, als aus der Straße erst ein befestigter und dann ein unbefestigter Feldweg wurde, der bergab über relativ scharfe Kurven in Richtung Werre führt. "Dem hätte viel früher klar sein müssen, dass es nicht weiter geht" Dort hatte sich der Laster am Montagabend auf dem matschigen Weg total festgefahren. "Wir wurden durch die Versicherung informiert", sagt Abschleppwagenfahrer Maik Ewald. Der Fahrer, der kein Deutsch spricht, hatte über die Versicherung einen Notruf abgesetzt. Ewald kann nicht nachvollziehen, dass der Mann immer weiter und weiter gefahren ist. "Dem hätte viel früher klar sein müssen, dass es nicht weiter geht. Wahrscheinlich hat er gehofft, dass er im Verlauf des Weges eine Wendemöglichkeit findet." Stattdessen wurden die Probleme für den Fahrer, der mit seinem voll beladenen Lkw längst von einem Unternehmen im Industriegebiet Falscheide erwartet wurde, immer größer. So groß, dass ein Spezialist für komplizierte Fälle nicht ausreicht. "Das Problem ist, dass der Fahrer nicht in der Lage ist, auf dieser schwierigen Strecke rückwärts zu fahren", sagt Frank Etzenbach von der Firma Senger. Und so arbeiten die Männer im Teamwork an der Befreiung des Lkw aus der Matsche."Wenn der ins Rutschen kommt, ist er nicht mehr zu halten" Während Ewald mit dem Seil des Abschleppwagens den Lkw samt vollgepacktem Auflieger von hinten aus der Matsche zieht, sitzt Etzenbach am Steuer des russischen Lkw. Der Fahrer steht wie ein Häuflein Elend neben der Zugmaschine. Am schwierigsten ist die Bergung im kurvigen und ansteigenden Bereich des matschigen und aufgeweichten Weges. Er ist für einen Lkw viel zu schmal." Wenn der da ins Rutschen kommt, dann ist er nicht mehr zu halten", beschreibt Ewald das Problem. Am Dienstagnachmittag dauert die Bergung bis gegen 16 Uhr, die auch für die erfahrenen Männer kompliziert ist. "Ein Landwirt hat uns mit seinem Trecker noch unterstützt. Der hat den Sattelzug um die Kurve gezogen. Danach hatten wir es fast geschafft", sagt Maik Ewald. Für den Fachmann war es eine der schwierigsten Bergungen, mit denen er bisher beschäftigt war. "In der Regel brauchen wir maximal drei bis vier Stunden. Hier hat es rund neun Stunden gedauert, bis der Wagen wieder frei war." Die Polizei wird immer wieder zu verirrten Lkw gerufen. Regelmäßig würden sich auch Fahrer aus Osteuropa, die oft mit schlechten Navigationssystemen ausgestattet sind, so festfahren, dass sie fremde Hilfe brauchen. "Den Fahrern sprechen wir in solchen Fällen eine Verwarnung aus", sagt Polizeisprecher Uwe Maser. Ein Bußgeld brummen die Beamten den Truckern nicht auf. "Die sind auch so gestraft genug", sagt er. Oft entstehe noch ein hoher Flurschaden, der ersetzt werden müsse. Im Mai letzten Jahres hatte sich ein Lkw samt Aufflieger auf dem Leinkamp fest gefahren und konnte sich ohne fremde Hilfe nicht befreien.

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