Unbekannte richten massiven Schaden auf dem Dach eines Neubaus an

Löhne. Claudia P. (Name geändert) ist immer noch geschockt. Unbekannte sind auf das Dach ihres Neubaus gestiegen. Sie haben Dachpfannen zerstört, sie aus dem Dach gerissen, eine Holzplanke des Gerüsts auf das Dach geschmissen und die Regenrinnen beschädigt. Aufgefallen sind die Schäden erst einem Profi. "Wir bekamen von unserem Architekten einen Anruf, der mit dem Worten ,sitzt Ihr' begann", sagt Claudia P. Er informierte das Ehepaar darüber, dass Unbekannte auf dem Dach ihres künftigen Heims Schäden angerichtet haben. Familie P. baut an der der Straße "Am Osterbusch", einer kleinen Straße in Löhne-Ort. Das Haus wird zweieinhalbgeschossig gebaut und bietet vom Dachgeschoss aus einen traumhaften und unverbaubaren Ausblick in Richtung Westen. Dem Dachdecker ist der Schaden aufgefallen Die Bauarbeiten sind schon weit fortgeschritten. Das Pultdach ist schon lange gedeckt. Die Schäden lassen sich vom Boden aus kaum erkennen. Man muss schon sehr genau hinsehen, um von der Straße zu erkennen, dass mit einer Dachpfanne am Rand des Neubaudachs etwas nicht stimmt. Sie sieht etwas verrutscht aus. "Unserem Dachdecker ist aufgefallen, dass die Pfanne nicht richtig sitzt. Er ist dann über das Gerüst aufs Dach gestiegen", sagt Claudia P. Für die Dacharbeiten ist Joachim Garlich zuständig. Er bestätigt die Schäden. "Das ist schon sehr ungewöhnlich, dass auf Dächern von Privathäusern solche Schäden angerichtet werden", sagt er. Der Ehemann von Claudia P. ist ebenfalls aufs Dach gestiegen und hat die Schäden mit seiner Handykamera dokumentiert. Claudia P zeigt die Aufnahmen. Splitter von zerstörten Dachpfannen liegen auf dem Dach. Einige Pfannen fehlen ganz. "Wäre das nicht aufgefallen, hätten wir irgendwann nach dem Einzug eine feuchte Decke gehabt", sagt sie. Auch die Dachrinne wurden beschädigt. Auf die sie stachen die Unbekannten ein und schlitzten sie auf. Ein Holzplanke des Gerüsts wurde aufs Dach geschmissen. "Wer kommt auf so eine bescheuerte Idee?" Claudia P. und ihr Ehemann ärgern sich über die Schäden. "Wir sind zum Glück versichert. Aber wer kommt auf so eine bescheuerte Idee auf das Dach zu steigen und es mutwillig zu beschädigen", sagt sie. Dazu komme die Gefahr, in der sich der oder die Täter befanden. "Nicht auszudenken, wenn jemand aus dieser Höhe vom Dach gefallen wäre. Vom First sind es etwa 15 Meter bis zum Boden", schätzt sie. Sie habe jetzt eine Videoüberwachung am Haus angebracht. Der Sachschaden hält sich nach Einschätzung von Dachdecker Joachim Garlich in Grenzen. "Ich schätze, das sind unter 1.000 Euro", sagt er. Der Fall sei sehr ungewöhnlich. "Die meisten Privathäuser haben Spitzdächer. Da kann man nicht so einfach draufklettern wie auf ein Pultdach", sagt er. Häufiger sind Menschen auf den Dächern von Schulgebäuden oder Sporthallen unterwegs. "Vor ein paar Jahren wurden immer wieder mal Lichtkuppeln zertreten." Immer wieder sei auch das Dach der Turnhalle der Grundschule in Halstern das Ziel von nächtlichen Besuchen. Nach seiner Erfahrung sind es überwiegend Jugendliche, die es auf die Dächer zieht. Er vermutet, dass Jugendliche auch für die Schäden auf dem Dach der Familie P. verantwortlich sind. "Etwas vergleichbares hat es bisher nicht gegeben", sagt Polizeisprecher Uwe Maser. Auch durch die Schäden, die auf dem Dach entstanden sind, handele es sich um mehr als einen Dummejungenstreich. Die Ermittlungen der Polizei laufen. Wer Hinweise geben kann, kann sich bei der Kreispolizeibehörde Herford unter Tel. (052 21) 88 80 melden.

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