Wegen Lkw-Ärger: Löhne erwägt Tempo 30 auf stark befahrener Straße

Löhne. Die Löcher in der Weihestraße sind eine der Ursachen für den Lärm, der Anwohner erheblich stört und weshalb sie sich in der Bürgerinitiative &bdquo;Macht Gohfeld leiser“ zusammen geschlossen haben. Straßen NRW hat Reparaturen für die Jahre 2022/23 angekündigt, dann soll auch lärmmindernder Asphalt verbaut werden. Der Stadtrat beschäftigt sich aber schon jetzt mit dem Problem. Zur Entscheidung liegen zwei Vorschläge. Die LBA will den Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen Gewicht aussperren. Die SPD dagegen will, dass alle Autofahrer auf die Bremse treten. Ein durchgehendes Tempo 30 auf der Weihestraße war bisher von der Stadtverwaltung mit Blick auf Straßen NRW und die Polizei skeptisch beurteilt worden. Nur vor den Häusern des Wittekindshofes war das bisher möglich. Inzwischen hat die Verwaltung Mitte August wieder den Verkehr gezählt und dabei eine erhebliche Lkw-Belastung festgestellt (siehe Kasten). Die Entscheidung hat Signalwirkung für weitere Hauptverkehrsstraßen Der Leiter der Löhner Straßenverkehrsbehörde, Olaf Bokämper, äußert sich in einer Vorlage für den Stadtrat positiv zu einer durchgehenden Geschwindigkeitsbeschränkung. Eine Teilsperrung findet dagegen nicht seine Zustimmung. Zugleich gibt Bokämper zu bedenken, dass eine Entscheidung des Stadtrats Signalwirkung für weitere Hauptverkehrsstraßen hat. Zum Schutz der Nebenstraßen sei es jedoch erforderlich, ein leistungsfähiges Netz von Straßen vorzuhalten, die den Verkehr gebündelt durchs Stadtgebiet führen. Trotzdem sei Tempo 30 auf der Weihestraße, &bdquo;gegebenenfalls ergänzt durch eine einseitige Sperrung der Straße Großer Kamp“, so Bokämper, ein &bdquo;geeignetes Mittel zur Lärmreduzierung“. Auf sechs dicht beschriebenen Seiten führt er diese Einschätzung aus und wägt geltende Normen, Rechtsprechung und Interessen der Anwohner gegeneinander ab. Schilderwald müsste bei Teilsperrung neu aufgebaut werden Gegen die Sperrung für Schwerlastverkehr spricht nach Ansicht von Bokämper, dass dafür zahlreiche neue Schilder auf den Zufahrten zur Weihestraße aufgestellt werden müssten. Also zum Beispiel an der Nordbahnstraße oder am Alten Postweg bereits auf Höhe des Heimatmuseums. Gleichzeitig würde die Verkehrsbelastung auf anderen Straßen wie der Koblenzer Straße und der Königstraße womöglich steigen. Die Verwaltung hat nach dem Neubau der B611 und der Nordumgehung gerade erst neue Schilder aufgestellt. Der erneute Eingriff in das Schilderkonzept würde ein weiteres langwieriges Verfahren bedeuten, so Bokämper. Zudem würden Wendemanöver von Lastwagen, die das Einfahrtverbot zu spät wahrnehmen, auf der Weihestraße &bdquo;zwangsläufig zu Verkehrsgefährdungen“ führen. Stattdessen befürwortet die Verkehrsbehörde eine Teilsperrung der Straße Großer Kamp wie von der Bürgerinitiative gefordert. Sie soll zeitlich noch vor Beginn des letzten Brückenbaus der B611 und vor der Umsetzung von Tempo 30 auf der Weihestraße kommen. Autos und Lkw fast mit Tempo 100 unterwegs Bei der jüngsten Verkehrszählung haben die Geräte auch die Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Fahrzeuge auf der Weihestraße gemessen. Die Zahlen bestätigen den Eindruck vieler Anwohner, dass hier viel zu schnell gefahren wird: Ein Lastwagen raste mit 98 Kilometern pro Stunde am Ziegeleiweg vorbei. Hier gilt Tempo 50. Diese riskante Fahrweise wurde nur noch von einem Autofahrer getoppt, der zwischen Wittekindshof und Südbahnbrücke mit 97 Kilometern pro Stunde vorbeirauschte. Hier gilt Tempo 30. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung, an die sich offenbar auch nur die wenigsten Lastwagenfahrer orientieren (siehe Kasten). Zur Verwirklichung von Tempo 30 oder Teilsperrungen des Nachts oder für Schwerlastverkehr schlägt die Verkehrsbehörde zunächst ein Lärm- und Verkehrsgutachten vor. Zunächst soll Straßen NRW mit den vorliegenden Verkehrszahlen der Stadtverwaltung neue Lärmberechnungen erstellen. Der neugewählte Stadtrat könnte danach über Straßensperrungen oder Tempo 30 entscheiden. Eine vorzeitige Sperrung der Straße Großer Kamp wäre aber wohl auch eher möglich.

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