Schlechte Noten von Löhner Radfahrern

Löhne. &bdquo;Mit der Note 4,2 wird man nicht versetzt", sagt Klaus Schroeder vom ADFC Löhne. Er und seine Vereinskollegen Helmut Stickdorn, Falk Georgi und Georg Hofemann stehen an der Weihestraße und reden über das Ergebnis des ADFC-Fahrradklimatests. &bdquo;Daran waren wir zum dritten Mal beteiligt", sagt Georg Hofemann. Alles andere als zufrieden sind die Löhner Radaktivisten mit dem Ergebnis. &bdquo;Wir sind schlechter als beim letzten Mal. Bundesweit sind wir auf Platz 238 von 311 in unserer Stadtgrößenklasse gelandet. Das ist nicht toll." Der ADFC möchte mit dem Klimatest ermitteln, wie zufrieden die Radfahrer in Deutschland mit den Bedingungen fürs Radfahren sind. Von September bis November konnten sich Radler daran beteiligen. Bundesweit machten 170.000 mit, in Löhne beteiligten sich 123 Radfahrer. &bdquo;Das ist keine besonders große Zahl und natürlich nicht repräsentativ. Aber ein gutes Stimmungsbild wird auf jeden Fall vermittelt." Besonders schlecht schnitt Löhne in drei Punkten ab: Wenig attraktive Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln, holprige und unebene Radwege und häufiger Fahrraddiebstahl. Positiv wurde die gute Wegweisung für Radfahrer bewertet sowie die Öffnung vieler Einbahnstraßen für Radfahrer und die Werbung fürs Radfahren. "Die Weihestraße ist eine Zumutung." Zu denken geben sollte, dass Löhne in vielen wichtigen Bereichen abgesackt ist. Der Punkt &bdquo;Fahrradförderung in jüngster Zeit" wird mit einer 4,7 bewertet (2016: 4,2), das &bdquo;Sicherheitsgefühl" bekommt eine 4,4 (2016: 4,1). Dass sich Radfahrer in Löhne unsicher fühlen, wird auf der Weihestraße in Gohfeld deutlich. &bdquo;Die ist wirklich eine Zumutung", sagt Hofemann. Immer wieder komme es zu gefährlichen Situationen mit Lkw. An der Ampel im Einmündungsbereich zur Löhner Straße gibt es keinen Abbiegestreifen für Radfahrer. Falk Georgi ärgert sich über die Situation an der Bünder Straße. Dort wurde ein Radfahrstreifen auf der Straße markiert, der auf Höhe des Friedhofs abbricht, um dort Parkplätze zu erhalten. &bdquo;Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, am Friedhof gibt es genug Parkplätze." Da habe sich die Autolobby wieder durchgesetzt. "Die ist noch nicht in den Köpfen angekommen." Die Männer vom ADFC erkennen aber auch an, dass sich in Löhne schon einiges positiv entwickelt hat. Die Radwege an der Oeynhausener Straße und an der Brückenstraße seien gute Beispiele. &bdquo;Die fahrradfreundliche Parallelroute neben der Lübbecker Straße ist wunderschön. Die ist nur noch nicht in den Köpfen der Radfahrer angekommen", sagt Hofemann. Chancen auf ein vorbildliches Projekt rechnet sich Hofemann mit Blick auf die Königstraße aus. &bdquo;Die will Straßen NRW umgestalten. Da bietet die Breite der Straße auch gute Möglichkeiten für vernünftige Bedingungen für Radfahrer." Bürgermeister Bernd Poggemöller hatte in der vergangenen Woche auf einer Veranstaltung rund ums Thema Klimaschutz das Ergebnis des Klimatests zur Kenntnis genommen. &bdquo;Natürlich haben wir noch viel zu tun. Aber man sieht doch an Projekten wie dem Radschnellweg, dass schon einiges in Bewegung ist." "Denen geht es nicht in erster Linie um Klimaschutz." Dass in Städten wie Löhne mit ihrer ländlichen Struktur jemals das Radfahren eine vergleichbare Bedeutung bekommt wie in Großstädten oder Radfahrmetropolen wie Münster, glauben die Männer vom ADFC nicht. &bdquo;Gerade in Großstädten fahren viele Menschen Fahrrad, weil sie dort schneller zum Ziel kommen und keine Probleme haben, einen Parkplatz zu finden. Denen geht es nicht in erster Linie um den Klimaschutz." In der Werrestadt gibt es in der Regel keine Probleme mit Parkplätzen und auch die Entfernungen sind oft weiter als in Großstädten.

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