WEZ im Gohfelder Zentrum vom Tisch

Löhne. In wenigen Tagen wird das neue Fachmarktzentrum im Zentrum von Mennighüffen eröffnet. Ein Aldi-Markt wird dort ebenso für ein großes Angebot sorgen wie der neue Edeka-Markt der Familien Brinkmann-Petzold. Dazu kommen noch weitere kleine Filialisten. Vom Drogeriemarkt bis zum Schuhhändler. Für den Investor wickelt die Firma Profilia aus Porta Westfalica das Projekt ab. Große Pläne hatte das Unternehmen auch für Gohfeld. Kernstück wäre ein neuer WEZ-Markt an der Weihestraße/ Ecke Goethestraße gewesen. Dafür wäre unter anderem das Sparkassen-Gebäude abgerissen worden. Weitere angrenzende Flächen wären integriert worden. Diese Pläne sind offensichtlich vom Tisch. Als die Planungen für das Gohfelder Einkaufszentrum vor etwa sechs Jahren vorgestellt wurden, waren sich die Politik, Verwaltung und Gohfelder schnell einig. Die Planung wurde als überdimensioniert empfunden. &bdquo;Mit den ersten Plänen hätte man den Ortskern von Gohfeld zerschlagen", sagt ein Gohfelder. Und tatsächlich wirkte der wuchtige Baukörper so, als hätten die Planer eher Berlin-Mitte als das Gohfelder Zentrum im Sinn gehabt. Als logische Folge fielen die Pläne mit Pauken und Trompeten durch. Das ganze Projekt steht vor dem Aus Offiziell wurde über die Umgestaltung von Gohfelds Zentrum seitdem kaum noch geredet. Es gab Fragen von Ratsmitgliedern zum Thema. &bdquo;Die Planer arbeiten noch an der Überarbeitung der Pläne", hieß es dann aus der Verwaltung. Es wurde wohl auch vor längerer Zeit ein neuer Entwurf präsentiert. Aber auch dieser war nach Einschätzung der Experten im Rathaus weit davon entfernt, öffentlich präsentiert zu werden. Jetzt steht das ganze Projekt vor dem Aus, bevor es richtig begonnen hat. Ankermieter im neuen Einkaufszentrum sollte der WEZ sein. Damals sah das Unternehmen keine Entwicklungsperspektiven am Standort an der Koblenzer Straße. Dort ist der Markt in die Jahre gekommen und für einen Neubau in zeitgemäßer Größe reicht dort nach Einschätzung von Fachleuten aus der Lebensmittelbranche die Größe nicht. Offensichtlich will sich aber die Firma Preuß als Betreiber der WEZ-Märkte zumindest auf absehbare Zeit mit der Fläche an der Koblenzer Straße zufrieden geben. &bdquo;Für den Standort gibt es aktuell keine Verlagerungsabsicht", zitiert Edeka-Sprecherin Miriam Pöttker, Karl-Stefan Preuß, Geschäftsführer der WEZ-Märkte. Und auch die Edeka direkt habe keine Pläne für das Gohfelder Zentrum, so Miriam Pöttker. Die Grundstücksfrage ist nicht geklärt Wie es jetzt weitergeht, wo der potenzielle Hauptmieter kein Interesse mehr hat, ist völlig offen. Die Sparkasse wäre noch immer bereit, sich von ihrer Immobilie zu trennen, die für Bankgeschäfte im Digitalzeitalter viel zu groß ist. &bdquo;Wir begleiten das Projekt konstruktiv und stehen für Gespräche zur Verfügung", sagt Peter Platz, Sprecher der Sparkasse Herford, auf Anfrage der NW. Dass es überhaupt noch ein Projekt gibt, ist nach Einschätzung von Ulrich Niemeyer, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, die Frage. Er habe zu diesem Thema vom Projektentwickler Profilia schon lange nichts gehört. Da seien wohl in der Vergangenheit Verhandlungen mit Grundstückseigentümern gelaufen. &bdquo;Solange aber die Grundstücksfrage nicht geklärt ist, müssen wir uns damit nicht beschäftigen. Das ist die Aufgabe des Vorhabenträgers", sagt Niemeyer. Harald Ludewig liegt als Pfarrer der Kirchengemeinde Gohfeld die Entwicklung des Stadtteilzentrums am Herzen. &bdquo;Wenn unsere Weihestraße belebt wird, ist das gut. Aber einen Riesenklotz kann ich mir auch nicht vorstellen", sagt er. Der Penny-Markt werde von den Gohfeldern gut angenommen, ein weiterer Nahversorger könne eine Bereicherung für den Standort sein. Das sei gerade mit Blick auf die älteren Menschen wichtig. &bdquo;Jeder sollte in einer zumutbaren Entfernung eine Laden mit Frischeprodukten haben." Der WEZ an der Koblenzer Straße sei zu weit weg und viele hätten erst bemerkt, was sie an ihm gehabt hätten, als der Famila Markt (ehemals Ratio) geschlossen wurde. Darüber hinaus solle man sich nicht nur auf die Entwicklung der Innenstadt fokussieren. Man dürfe die Ortsteile nicht vergessen.

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