Löhne

Johanniter helfen seit 20 Jahren in Polen

Seit 20 Jahren: Sozialstation der heimischen Unfall-Hilfe wurde 1995 eröffnet

Besuch im Rathaus der Stadt Slupsk: Direktor des MOPR, Klaudiusz Dyjas (v. l.), Stadtpräsident Robert Biedron, Ralf Bröenhorst aus Löhne von den Johannitern, und die Leiterin der Sozialstation Halina Matynia, die neben der Johanniter-Sozialstation im Amt für Familienhilfe (MOPR) für weitere 50 Mitarbeiter zuständig ist. | © Igor Nizio

14.10.2015 | 14.10.2015, 12:02
Mitarbeiterinnen der Sozialstation und die Besucher aus Deutschland: Links ist Ralf Bröenhorst zu sehen, rechts im Bild die Leiterin der Station mit dem Gastgeschenk des Herrenmeisters. - © Susanne Barth
Mitarbeiterinnen der Sozialstation und die Besucher aus Deutschland: Links ist Ralf Bröenhorst zu sehen, rechts im Bild die Leiterin der Station mit dem Gastgeschenk des Herrenmeisters. | © Susanne Barth

Löhne. Es ist immer eine lange Fahrt, wenn die Sozialstation der Johanniter im polnischen Slupsk mit Hilfsgütern aus der Region beliefert wird. Die Helfer aus Ostwestfalen berichten von ihren Erfahrungen nun in einer Pressemitteilung.

"Das sind dann über 1.500 Kilometer für die gesamte Reise, die in den Anfängen bei schlechten Straßen und Autobahnen und den Grenzkontrollen schon einmal 24 Stunden dauern konnte", sagt Ralf Bröenhorst von der Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Minden-Ravensberg. Seit 20 Jahren engagieren sich die Johanniter in Polen. Dafür ist eine Delegation aus der Region in das Nachbarland gereist.

Ralf Bröenhorst ist von Anfang an dabei. "Nachdem die Grenzkontrollen weggefallen sind und die Autobahnen erneuert wurden, kann man in acht Stunden reiner Fahrzeit am Ziel sein", so Bröenhorst.

Der Löhner hat in den vergangenen Jahren neben etlichen Fahrten der ehrenamtlichen Helfer des Regionalverbandes diese Strecke 50 bis 60 Mal zurückgelegt. Im Gepäck: Hilfsgüter aller Art.

Als die erste Fahrt mit einem 7,5-Tonner, beladen mit Hilfsgütern und der Grundausstattung der Sozialstation, startete, ahnte niemand, dass auch nach 20 Jahren immer noch Hilfsgüterlieferungen für die Sozialstation notwendig sein würden, so Bröenhorst. Jeder fünfte Einwohner nutzt die Sozialstation

Die drei polnischen Schwestern in Slupsk haben rund 18.000 Personen in der Kartei der Station verzeichnet. "Unsere Stadt hat 94.000 Einwohner und jeder Fünfte von ihnen steht in der Kartei unserer Sozialstation", berichtet Halina Matynia, die seit der Eröffnung im Jahr 1995 die Station der Johanniter leitet.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens kam es jetzt zu einem Zusammentreffen von Ralf Bröenhorst mit dem Stadtpräsidenten Robert Biedron. Dieser betonte im Gespräch, das im Rathaus der Stadt Slupsk stattfand, dass die Johanniter-Sozialstation für das städtische Zentrum der Familienhilfe eine wertvolle Hilfe darstelle.

"Die Ausstattung, Hilfsgüter und Autos stellen für unsere Stadt eine sehr konkrete Unterstützung seit nunmehr 20 Jahren dar. Dafür möchte ich mich für die Stadt und im Namen der Einwohner recht herzlich bedanken", sagte Stadtpräsident Robert Biedron.

Er erinnerte in dem Gespräch mit Ralf Bröenhorst an die Verdienstmedaille der Stadt, mit der dieser im Jahre 2002 in einer Sondersitzung des Stadtrates ausgezeichnet worden war.

Die in der Struktur des Städtischen Zentrums für Familienhilfe wirkende Sozialstation der Johanniter in S'upsk ist seit 1995 im Rahmen eines Vertrages zwischen dem Amt der Stadt S'upsk und den Johannitern von Nordrhein-Westfalen tätig. Es war eine der ersten in Polen. Die Einrichtung hilft unentgeltlich Kindern und Jugendlichen und ist mit medizinischen Geräten und Mitteln ausgestattet.

Auf den Tag genau nach 20 Jahren legte jetzt der Herrenmeister des Johanniterordens, Oskar Prinz von Preußen, mit seiner Ehefrau Prinzessin Auguste und einer kleinen Reisgruppe einen Halt auf der Reise nach Königsberg in Slupsk ein.

Die Besucher konnten sich beim Rundgang durch die Station von ihrer Funktionalität überzeugen und die ausreichend vorhandenen Hilfsgüter in Augenschein nehmen. "Mit diesen Hilfsgütern sind sie ja für die nächsten Wochen und Monate gut gerüstet", sagte der Herrenmeister im Gespräch mit den Schwestern.