Löhne. Im Technikraum der Bertolt-Brecht-Gesamtschule (BBG) laufen förmlich die Drähte heiß. Schließlich sollen die Waben in den schmalen Rähmchen stabilisiert werden, "und durch die Wärme kann der Wachs einschmilzen", erklärt Fabian. Zusammen mit den etwa 20 Umweltdetektiven der Schule ist er tatkräftig bei der Sache, um Behausungen für gleich drei Bienenvölker zu bauen. Schon im Sommer könnten die Schüler der BBG ihren ersten zuckersüßen Saft ernten, schleudern und in Gläser füllen.
"Im Sommer wollen wir Honig haben", sagt die 11-jährige Leonie entschieden. "Und vielleicht zum Tag der offenen Tür verkaufen", ergänzt Biologielehrer Dr. Hans-Georg Zwicker. Dafür haben die Schüler zusammen mit dem Löhner Imker Ronald Peppmüller jeden Freitag fleißig gewerkelt: Zargen - das sind die einzelnen Holzkästen - zusammengebaut, geschliffen und gestrichen. Und das schon seit den letzten Sommerferien. Was jetzt noch fehlt sind die fleißigen Insekten. "Wir wollen gerne drei Bienenvölker aufbauen. Wenn ein Imker bereit wäre, uns ein Volk zu überlassen, wäre das schön", sagt Zwicker. Eine Spende käme der Schule sehr entgegen.
Angst vor Bienen haben die Umweltdetektive nicht
Angst vor Bienen ist für die Umweltdetektive ohnehin ein Fremdwort. Denn Ronald Peppmüller hatte den Schülern über den Winter ein Volk überlassen. "Ohne ihn wäre das Projekt nicht möglich gewesen", lobt Zwicker das Engagement des Löhner Imkers. Und so wussten die Fünft- bis Zehntklässler genau, wie die Tiere leben und was sie brauchen. Dort, wo in Zukunft die Bienenstöcke stehen, wird schon nächste Woche eine Blumenwiese eingesät - damit die Bienen auch ausreichend Pollen und Nektar sammeln können.
Mit dem Projekt der Schul-AG verbinden Hans-Georg Zwicker und Techniklehrerin Angela Friemel gleich mehrere Fächer.
"Das Schöne ist, dass wir die Biologie der Bienen verbinden mit dem Bauen der Beuten und auch der Vermarktung des Honigs", erläutert Zwicker.
Die Begeisterung einiger Schüler haben Lehrer und Imker schon jetzt geweckt. "Es macht Spaß mit Bienen zu arbeiten. Und man kann viel lernen", meint Leonie. Der 12-jährige Leon gehört schon zu den Bienen-Experten. "Mein Opa war Imker." Vielleicht ist er auch deswegen der einzige, der noch keinen Stachel in der Haut sitzen hatte.
Damit sich die Tiere so selten wie möglich bedroht fühlen, war auch die Lebensweise der Bienen Thema bei den Umweltdetektiven. "Wir haben gelernt, wie wir mit Bienen umgehen sollen", sagt Leonie.