Löhne

Mennighüffen an der Spitze der Zigarrenproduktion

Heimatforscher bei der Dokumentensuche sehr erfolgreich / Stadtarchivar Joachim Kuschke sucht nach weiteren „Schätzchen“

Arbeiteten zusammen: Belegschaftsfoto von anno dazumal vor der 1890 eröffneten Zigarrenfabrik Heinrich Koch auf der Horst. |

25.02.2015 | 25.02.2015, 17:34

Löhne. Für den Löhner Heimatforscher Otto Steffen war schon vor 20 Jahren klar: „In keiner früheren Landgemeinde hat es seit 1860 so viele Produktionsstätten und derart viele Zigarrenmacher gegeben wie in Mennighüffen.“ Nur: Zu der von dem kürzlich verstorbenen Altmeister der Löhner Heimatforschung, Karl Sieveking, bereits in den 1990er-Jahren angeschobenen, „systematischen Dokumentensammlung“ ist es bis 2012 leider nicht gekommen. Dann jedoch versprachen ihm die ehemalige Pfarrsekretärin Inge Rolfsmeier, Steffen und Stadtarchivar Joachim Kuschke: „Wir werden uns kümmern.“
Entsprechend hat Inge Rolfsmeier nach den durch Steffen archivarisch beschafften, gleichwohl immer noch lückenhaften Akten, die Familien und Nachfahren früherer Mennighüffener Zigarrenhersteller angeschrieben, besucht und dort nach schriftlichen und bildlichen Dokumenten geforscht.

Dabei wurde sie durch ihren Ehemann Helmuth, den Neffen Eckhard Rolfsmeier sowie die Heimatforscher Dieter Rodemeister, Karl-Siegfried Mülke und insbesondere Wilfried Held unterstützt.

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Löhne: Zigarrenfabriken in Mennighüffen

Held hat aus Mennighüffens früheren Heiratsurkunden in mühsamer Kleinarbeit sämtliche rund 1.500 Namen und Adressen herausgesucht und nach Alphabet geordnet, soweit jeweils der Beruf als Zigarrenmacher angegeben war.
Für Inge Rolfsmeier und ihr Team wird das vorläufige Ergebnis in einem überquellenden Ordner mit Hunderten bisher unbekannter Schriftstücke und Fotos zusammengefasst. Plus einem dicken Bündel ausgefüllter Fragezettel. Wobei ein Dokument betreffend der früheren „Kuhstätte Stoffregen“ (seit 1913 Standort des Gemeindehauses) von seinem 1858er-Jahren Ausstellungsdatum her, selbst Steffens Datierung der frühesten Zigarrenbuden in Mennighüffen noch übertrifft.
Von den vermuteten, mehr als 120 selbstständigen Zigarrenfabriken und Filialen auswärtiger Unternehmen, lagen bisher nicht einmal zu 50 Unterlagen vor.

Rolfsmeier und ihren Helfern ist es in ihrer ehrenamtlichen Aktion gelungen, auf Anhieb die Geschichte von 27 bisher nicht dokumentierten Fabrikationsstätten in Bild und Wort ans Tageslicht zu holen. Das führte nicht selten zu abenteuerlichen Recherchen.