Löhne. Irgendetwas bei diesem Projekt ist gründlich schiefgelaufen: Das war der vorherrschende Eindruck im Planungsausschuss zur Holztrocknungsanlage auf der Egge. "Mir tun die jungen Unternehmer leid", sagte nicht nur Horst-Martin Büttner (CDU). Dessen ungeachtet stimmte aber auch er mit der Mehrheit seiner Fraktion und der Mehrheit im Ausschuss gegen das Projekt.
Die bereits errichtete Halle gilt mittlerweile als "Schwarzbau", weil die Baugenehmigung ursprünglich einem Landwirt erteilt wurde. Anschließend erfolgte ein Bauherrenwechsel auf die Firma von Christoph Marten und Torben Teune. Da diese nicht die gleichen Privilegien genießen wie Landwirte, gelte die Baugenehmigung nicht mehr.
Der Ausschuss hätte nun die Möglichkeit gehabt, den "Schwarzbau" nachträglich zu legalisieren, doch das wollte die breite Mehrheit nicht. Wolfgang Böhm (SPD) befand lapidar: "Das Ding gehört da nicht hin." Hermann Ottensmeier (LBA) warf der Verwaltung zwar "Murks" vor, sagte aber: "Wir können nicht ansatzweise zustimmen."
Nur zwei Einzelstimmen im Saal waren anderer Meinung. "Wenn wir solch ein neuartiges Projekt verhindern, setzen wir doch ein katastrophales Zeichen für Unternehmer, die sich in Löhne ansiedeln wollen", begründete Ulrich Adler (Linke) seine Gegenstimme. Matthias Held (CDU) sagte: "Hier geht es um ein ökologisches Projekt, das an sich absolut in Ordnung ist. Ich finde, mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan hätten wir durchaus einen Kompromiss finden können."
Hermann Gördes (Bielefeld), Anwalt der Firma Marten & Teune, kündigte gestern an, er werde nun den Rechtsweg weiter beschreiten. Denn die Darstellung, wonach die Baugenehmigung für seine Mandanten nicht gelte, sei keineswegs unumstritten: "Dies ist alles andere als ein Standardfall. Der muss erst einmal von Rechts wegen überprüft und entschieden werden", so der Anwalt.
Gördes meinte außerdem: "Es ist doch bemerkenswert, dass die Europäische Union ein Projekt in Löhne finanziell fördern will, aber die Stadt lehnt das ab."