Löhne

Daniela Gehring ist neue Schulleiterin

In der Bertolt-Brecht-Gesamtschule gibt es ein bekanntes Gesicht in neuer Funktion

Daniela Gehring ist die Nachfolgerin von Rena Braun. | © FOTO: CHRISTINA NAHRWOLD

12.08.2014 | 12.08.2014, 05:00

Löhne. Im Büro von Daniela Gehring riecht es nach frischer Farbe, graue Silikon-streifen liegen vor der Tür. "Ich wollte nicht das übliche Gelb in den Türrahmen, so wie es sonst ist", sagt Gehring. Sie tritt die Nachfolge für Rena Braun an und ist die neue Schulleiterin der Bertolt-Brecht-Gesamtschule (BBG).

Die ersten Aktenordner haben ihren Platz gefunden, aber etwas fehlt der 52-Jährigen noch. "Demnächst soll ein kleiner Besprechungstisch kommen, aber es sind eben Ferien, nicht nur bei uns." Am runden Tisch wird´s regen Austausch geben, denn beim Projekt Schule setzt Gehring ganz auf Teamarbeit.

"Es ist wichtig, dicht zusammenzuarbeiten", lautet ihre Erfahrung. Die hat sie in zwei Jahren als stellvertretende Schulleiterin an der Friedrich-von-Spee-Gesamtschule in Paderborn gesammelt. So will sie auch in Zukunft eng und effektiv mit ihrem Stellvertreter Dieter Lohrie und dem gesamten Schulleitungsteam zusammenarbeiten. "Mein Stellvertreter sollte mich ja im Fall der Fälle vertreten können. Und auch bei schulischen Sitzungen und außerschulischen Veranstaltungen ist es gut, mindestens einen Kollegen an der Seite zu haben. Vier Augen sehen eben mehr als zwei."

Noch bis zum Ende letzten Monats hatte Gehring ihre Nachfolge in Paderborn abgewickelt, jetzt kann sich die Detmolderin voll auf ihre Aufgabe in Löhne konzentrieren. Für ihre Entscheidung hat Gehring gleich mehrere gute Gründe parat: "Ich finde hier viele pädagogische Ansätze gut, und an der BBG wird viel im Team gearbeitet, auf allen Fach- und Klassenebenen."

Angebote anderer Gesamtschulen gab es zwar auch. Gehring wollte aber an eine Schule mit voll ausgebauter Oberstufe bis zum Abitur, "das war für mich letztlich entscheidend." Bekannt sind ihr hier nicht nur viele Kollegen, sondern auch Gebäude, langjährige Projekte und Strukturen. Schließlich war Gehring von 2000 bis 2012 Lehrerin an der Gesamtschule, unterrichtete Sport und Biologie bis zum Abitur.

Und das wird sie auch im kommenden Schuljahr tun: Fünf Unterrichtsstunden - einen Biologie- und einen Sportkurs - wird sie übernehmen. Denn den Anschluss an die "Basisarbeit" will sie trotz aller organisatorischen Aufgaben nicht verlieren. "Da sehe ich mich genauso in der Pflicht wie jeder andere." Auch, um Perspektiven zu wechseln, nicht zu verkennen, welche Herausforderungen sowohl Kollegen als auch Schüler meistern müssen, wenn der Gong mal erst am späten Nachmittag ertönt.

Möglicherweise werden bald nicht nur Schüler und ein Lehrer, sondern auch ein Golden Retriever aus dem Unterrichtsraum trudeln. Gehring will nämlich ein Schulhundeprojekt mit ausgebildeten Trainern und Hunden ins Leben rufen. "Dafür eigenen sich kuschelige Hunde am besten. Die können die überschüssige Energie der Kinder gut aufnehmen", sagt sie und blickt seitlich zu ihrem Jack-Russel-Terrier. Der hat es sich hinterm Schreibtisch von Gehring gemütlich gemacht - und das soll auch so bleiben. "Nein, Sammy werde ich nicht mit in den Unterricht nehmen. Der hat zu viel Energie."

Auch sonst hat die Nachfolgerin von Rena Braun schon das ein oder andere Projekt vor Augen: etwa ein zusätzliches Comenius-Projekt mit mehreren europäischen Ländern. Das gehe über einen reinen Austausch hinaus. "Man sucht sich ein gemeinsames Vorhaben, an dem Jugendliche verschiedener Länder Perspektiven tauschen können", erläutert Gehring. Gut vorstellen könne sie sich auch eine Schulzeitung, und zwar online. Hier könnten Schüler Berichte aus ihren Arbeitsgruppen einstellen.

Alleine vorpreschen will sie mit ihren Ideen aber nicht. "Alleine kann man das nicht schaffen, dazu braucht man ein Team."