Löhne

Punk und Country mit Akkordeon

Fünf Bands und ein Solokünstler traten beim "Music Slam" im Jugendzentrum Riff auf

20.01.2014 | 20.01.2014, 00:32
Die Band "Oh Me, Oh Life" spielten ohne Verstärker und schafften es auch mit einem Akkordeon, rockige Musik zu spielen. Nach wenigen Minuten war das Publikum begeistert von den vier Musikern und es gab als Belohnung lauten Applaus. - © FOTO: JILL JOHANNING
Die Band "Oh Me, Oh Life" spielten ohne Verstärker und schafften es auch mit einem Akkordeon, rockige Musik zu spielen. Nach wenigen Minuten war das Publikum begeistert von den vier Musikern und es gab als Belohnung lauten Applaus. | © FOTO: JILL JOHANNING

Löhne. "Wir haben sowohl ruhige als auch laute Lieder für euch", sagt Antonia Wegener, die Sängerin und Gitarristin der Band "Narcissus & Echo" zu Anfang und spielt die ersten Töne des Liedes "Seaside" von The Kooks an. Schon nach wenigen hat sie das Publikum in ihren Bann gezogen. Die Besucher beginnen mitzuwippen und es herrscht eine ausgelassene Stimmung.

Fünf verschiedene Bands traten im Jugendzentrum Riff auf. Sie hatten jeweils zirka 45 Minuten lang Zeit, ihre Lieder zu performen und den rund 60 Besucher zu zeigen, was sie in der letzten Zeit zusammen auf die Beine gestellt, beziehungsweise aufs Papier gebracht haben.

"Wir haben die Veranstaltung unter dem Motto ?Music Slam? organisiert, um für die Jugendlichen ein kulturelles Angebot zu schaffen", sagt Julian Imort, einer der Organisatoren. Julian und die sieben weiteren Veranstalter sind Mitglieder der unabhängigen Jugendorganisation "Jusos". Neben Veranstaltungen wie dem "Music Slam" würden sie sich auch für andere Interessen der Jugendlichen einsetzen.

Antonia Wegener und Michael Vocke spielten beim "Music Slam" ihr letztes Konzert zusammen.
Antonia Wegener und Michael Vocke spielten beim "Music Slam" ihr letztes Konzert zusammen.

"Unsere Forderungen zur Zeit sind unter anderem mehr Sportplätze und ein Werre-strand", sagt Alexander Sturm, ebenfalls Organisator. "Auch mit dem ?Music Slam? wollen wir uns an die Jugendlichen richten und halten die Musik für ein sehr gutes Medium, um das Interesse zu wecken."

Die fünf Bands, "Oh Me, Oh Life!", "Narcissus & Echo", "Single Armed Woodchoppers", "Los Bitchos Bartos" und "Symbrid", standen bei der Veranstaltung auf der Bühne und rockten im Jugendzentrum. Bevor die zirka 20 Musiker im Riff auftraten, brachte der Solokünstler Junus El-Naggar die Besucher aber erst einmal mit zwei Coversongs und einem selbst geschriebenem Lied in die richtige Stimmung für den Abend. "Da es heute Abend mit den Bands noch sehr laut wird, habe ich mich für drei ruhige Lieder entschieden", sagt Junus, bevor er mit "Let her go", seinem ersten Lied, beginnt. Seiner Forderung "Ihr könnt auch gerne mitsingen" kamen einige Besucher nach.

Nach zwei weiteren Liedern trat dann die Band "Narcissus & Echo auf", für die der Abend etwas ganz Besonderes war. "Heute Abend haben wir so etwas wie unser Abschiedskonzert", sagt Michael Vocke, der Gitarrist der Band. Aufgrund anstehender Abiprüfungen und einem geplanten Auslandsjahr der Sängerin trat die Band das letzte Mal zusammen auf.

Mit gecoverten Liedern wie "Skinny love" oder dem selbst geschriebenen Song "The Former" gelang es der Band dann auch bei ihrem letzten gemeinsamen Auftritt, das Publikum zu begeistern. Es wurde mitgesungen und getanzt und nach jedem Lied gab es anerkennenden Applaus.

Auch die Band "Oh Me, Oh Life" überzeugte die Besucher mit ihrer Performance. Die vier Musiker Markus Nagel, Phillip Goldstein, Jan Niklas Meier und Jan Sieker traten mit außergewöhnlichen Instrumenten auf. Nach anfänglich fragenden Blicken, stellten das Publikum dann aber schnell fest, dass sich auch mit Akkordeon und Cajón, einer Kistentrommel aus Peru, rockige Töne erzeugen lassen.

"Eine Besonderheit ist auch, dass wir ohne Verstärker spielen", sagt der Sänger der Band. Für ihre zehn Lieder ernteten die Musiker dann auch immer wieder Jubelrufe aus dem Publikum. "Ich finde die Bands heute Abend wirklich toll", sagt der Besucher Levin Nemesch. "Ich bin in das Jugendzentrum gekommen, um mit meinen Freunden einen entspannten Abend zu verbringen." Zwar sei er vorher noch nicht auf einer Musikveranstaltung im Riff gewesen, würde nach "Music Slam" aber auf jeden Fall wiederkommen.

Auch Lena Heitkamp, die den Auftritt ihrer Freundin Antonia nicht verpassen wollte, ist begeistert von den Musikern. "Bei ihrem letzten Konzert wollte ich dabei sein", sagt die 18-Jährige. "Besonders gut gut hat mir der Solokünstler Junus gefallen, da er vor den Band-Auftritten eine schöne ruhige Stimmung verbreitet hat."