Kirchlengern. Trebsen ist eine kleine Stadt in der Nähe von Grimma. Und Grimma hat in den letzten Wochen traurige Berühmtheit durch die Berichte erlangt, die die Schäden durch das Hochwasser der "Mulde" 2002 beschrieben und wie die Flut in den vergangenen Tagen den Albtraum dort schon wieder Wirklichkeit werden ließen. Auch Trebsen, die Partnergemeinde der Ev. Kirchengemeinde Kirchlengern, ist von dieser Flut und dem, was sie anrichtete betroffen, denn Teile der Stadt und des angrenzenden Dorfes Neichen hat das Hochwasser der Mulde ebenso überflutet.
In den Medien wird nicht über Trebsen berichtet, wohl aber haben Gemeindeglieder der Ev. Kirchengemeinde Kirchlengern ein waches Auge für die Vorgänge dort. Besuche wurden hüben wie drüben gemacht. Man feierte miteinander Gottesdienste, lernte die Gegend kennen, wenn man gemeinsam unterwegs war, teilte manche schöne Erfahrung bei Festen oder musikalischem Austausch. Die Gäste aus Kirchlengern konnten es manchmal nur ahnen, was es bedeutete, wenn die Gastgeber in Kirchlengern auch von dunklen Stunden mit den Worten berichteten: "Dort, wo wir jetzt sitzen, hat damals das Hochwasser auf Augenhöhe in dem Zimmer gestanden, in dem wir sind."
Als die Kirchlengeraner jetzt hörten, dass es bei Menschen dort nun wieder so aussieht, beschlossen sie zu helfen. Und es waren die jüngsten Gemeindeglieder, die zuerst eine Idee hatten: "Partnerschaft heißt doch einander beistehen in Freude und Leid. Da wollen wir auch etwas tun." Die Konfirmandinnen und Konfirmanden wussten, dass Pfarrerin Schnarre mit Kollegen der Notfallseelsorge auf den Hansetagen in Herford vertreten sein würden und mit ihr in der Nähe als Begleitung und Ansprechpartnerin trauten sie sich, dort eine Sammelaktion für die Flutopfer in der Partnerkirchengemeinde zu starten.
Vor der Jacoabi-Kirche in Herford waren sie am Freitagabend, am Samstagabend und am Sonntagnachmittag unterwegs, um die Besucher des Hansefestes um eine kleine Geldspende zu bitten. Neben interessanten Erfahrungen kam dabei eine Gesamterlös von 900 Euro zusammen, der den Trebsenern überwiesen werden konnte und mit dem die dortige Pfarrerin Yvette Schwarze "von Mensch zu Mensch" direkt wird helfen können.