Kirchlengern. Fährt man auf den Parkplatz des Bauhofs in Kirchlengern, sieht man nichts auf dem Flachdach. Trotzdem hat sich einiges verändert: 72 Solarpanele auf dem Dach des Bauhofs fangen seit einem Monat die Sonneneinstrahlung ein und wandeln sie in Strom um. Somit versorgt sich der Bauhof selbst; der grüne Strom deckt 50 Prozent des Energiebedarfs des Bauhofs.
Der auf dem Dach erzeugte Strom wird im Bauhofgebäude verbraucht, der Rest wird ins Stromnetz eingespeist. Dafür erhält die Gemeinde pro Jahr eine Einspeisevergütung von 2.400 Euro. Auch auf dem Dach des neuen Feuerwehrgerätehauses in Südlengern ist eine Photovoltaikanlage installiert worden. Sie bringt der Gemeinde pro Jahr eine Einspeisevergütung von 3.000 Euro. Die Anlage ist etwas größer, und ihr gesamter Strom wird eingespeist.
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bauhofs reicht nicht aus, um den kompletten Strombedarf des Bauhofs zu decken. Das liegt zum einen daran, dass die Menge des erzeugten Stroms variiert, je nachdem, wie stark die Sonne scheint. Zum anderen lässt sich der erzeugte Strom nicht speichern. "Stellen Sie sich vor, es ist ein total sonniger Sonntag, an dem aber keiner arbeitet", sagt Bürgermeister Rüdiger Meier. "Dann wird der gesamte Strom eingespeist."
Ab Januar können die Bürger auf der Internetseite der Gemeinde, www.kirchlengern.de, gucken, wie viel Strom die Solarpanele erzeugen. Auch das dadurch eingesparte CO2 können sie nachschauen. Gekostet haben die Photovoltaikanlagen auf dem Bauhof und Feuerwehrgerätehaus zusammen 81.000 Euro. Die Gemeinde Kirchlengern bekommt pro eingespeister Kilowattstunde 16,56 Cent. Die Anlagen werden sich wahrscheinlich in 15 Jahren rentiert haben, sagt Meier. Doch einen Gewinn zu erwirtschaften sei nicht das Ziel. "Das Ziel ist die Energiewende." Möglichst viel Strom aus Sonne und Wind zu erzeugen und auf Atomkraftwerke zu verzichten.
Der Rat der Gemeinde Kirchlengern hatte im November 2011 beschlossen, auf dem Dach des Bauhofgebäudes und des neuen Feuerwehrgerätehauses in Südlengern Photovoltaikanlagen anzubringen. Die Solarpanele wurden in China gefertigt, geliefert und montiert hat sie die Firma Kröger System Technik. "Überall, wo es möglich ist, bringen wir Solarpanele an", sagte Meier.