SEK verhaftet Mann: Was bisher über den Einsatz bekannt ist

Bünde/Kirchlengern. Am Ende reichte ein kurzer &bdquo;passender Moment", um zuzuschlagen: Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) haben am Donnerstagabend in Kirchlengern einen Mann überwältigt, der Stunden zuvor mit einem Messer bewaffnet umhergelaufen und der mehrere Personen bedroht haben soll. Das ist bisher über den Einsatz bekannt: Lübbecker Straße, kurz vor 14 Uhr Einem Fußgänger fällt ein Mann auf, der sich in der Nähe eines Supermarktes aufhält. Er ist auf dem Bürgersteig unterwegs und hat ein rund 25 Zentimeter langes Messer in der Hand. Damit bedroht er andere Passanten und flüchtet in Richtung B239. Kreuzung B239/Am Hüller, kurz danach Der Augenzeuge hat mittlerweile die Polizei alarmiert, verfolgt den flüchtenden Mann, der immer noch das Messer in der Hand hat. Im Bereich der Kreuzung verliert sich der Kontakt. Streifenwagen der Polizei treffen ein, die Beamten halten Ausschau nach einem &bdquo;äußerlich ungepflegt wirkenden Mann", wie es der Anrufer der Leitstelle gemeldet hatte. Am Hüller, Hagedorner Straße, gegen 14.15 Uhr Mehrere Polizeibeamte sind vor Ort, eine Fahndung nachdem Unbekannten wird eingeleitet. Mit Erfolg: Eine Spur führt die Polizei in eine Sackgasse nahe der Hagedorner Straße. Hier passt die Beschreibung des Gesuchten auf den Bewohner eines Hauses, fast am Ende der Sackgasse. Die Beamten versuchen, Kontakt mit dem Geflüchteten aufzunehmen. Daraufhin werden auch sie von dem Mann mit dem Messer bedroht. Von einer &bdquo;Gefahrensituation" spricht die Polizei später. Einsatzort in Häver, Minuten später Nachdem er die Beamten bedroht hat, alarmieren diese ihre Leitstelle. Dort wird schnell entschieden: Man fordert Unterstützung an. Aus Bielefeld rückt ein Spezialeinsatzkommando (SEK) an, mit dabei: Schwer bewaffnete Polizisten, die am späten Nachmittag in Kirchlengern eintreffen und den Einsatz übernehmen. Ihr Ziel: Den Mann zum Aufgeben bewegen, ohne dass er selbst oder andere Personen zu Schaden kommen. Zu diesem Zweck sind auch Beamte einer sogenannten Verhandlungsgruppe vor Ort. Ihr Auftrag: Mit dem Mann ins Gespräch kommen, ihn überzeugen, von sich aus aufzugeben. Dann ein erster Erfolg: Die Mutter des Mannes ist zunächst noch mit ihrem Sohn im Haus, will eigentlich in ihrer Wohnung bleiben. Nach Gesprächen mit der Polizei willigt sie schließlich doch ein, das Grundstück zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Unterdessen treffen auch Rettungswagen und Notärzte vor Ort ein. Ein Standardvorgehen in Fällen wie diesem. Da nicht absehbar ist, wie sich die Situation entwickeln wird, wollen die Einsatzkräfte vorbereitet sein auf einen Ernstfall. Einsatzort, zwischen 15.30 und 18.45 Uhr Während die Sackgasse, die zu dem Wohnhaus führt, abgesperrt ist, geht das SEK in Stellung. Mittlerweile ist mehr über den Mann bekannt, der sich in dem Haus verschanzt hat: Es handelt sich um einen 33-jährigen Mann aus Kirchlengern. Mit dem Gesetz ist er nach Informationen der Neuen Westfälischen zwar schon einmal in Konflikt gekommen, besonders auffällig ist er aus polizeilicher Sicht in der Vergangenheit jedoch nicht gewesen. Nachbarn sprechen allerdings davon, dass es in den vergangenen Jahren häufiger zu Problemen und Streitigkeiten gekommen sein soll, nach NW-Informationen befand sich der Mann zwischenzeitlich auch schon einmal in einer psychiatrischen Klinik. Die Verhandlungen der Polizei mit dem 33-Jährigen dauern nun schon mehrere Stunden, zum Aufgeben konnten ihn die Experten bisher nicht bewegen. Einsatzort, kurz vor 19 Uhr Laute Rufe in der ansonsten ruhigen Straße: Die Besatzung des wartenden Rettungswagens und die Notärztin werden alarmiert, sollen bis zu dem Haus vorfahren, in dem der 33-Jährige wohnt. Dann die Entwarnung: Die Situation ist unter Kontrolle. Man habe eine &bdquo;günstige Gelegenheit" genutzt, in das Haus einzudringen, und den Mann zu überwältigen, heißt es von der Polizei. Nach NW-Informationen wird dabei unter anderem eine Elektroschockpistole eingesetzt. Mit ihr wird der 33-Jährige kampfunfähig gemacht. Anschließend wird er festgenommen und noch vor Ort notärztlich behandelt. Ein Rettungswagen bringt ihn danach mit Polizeibegleitung in ein Krankenhaus. Andere Personen werden nicht verletzt. Die weiteren Ermittlungen zu den Hintergründen des Einsatzes werden am heutigen Freitag fortgesetzt.

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