Feuerfüchse beziehen ihren Bau

Kirchlengern. Ganz so flott wie die Großen sind die Kinder in den knallroten Tretautos zwar nicht unterwegs, dafür aber mit vor Stolz schwellender Brust. Besonders dann, wenn sie das kleine Blaulicht einschalten. Die roten Flitzer waren bei den kleinsten Mitgliedern der Feuerwehr am Donnerstagabend ziemlich angesagt. Sie gehören mit vielen anderen Spielsachen der jetzt offiziell gegründeten Kinderfeuerwehr in Kirchlengern an, den "Feuerfüchsen". Auf die Idee gebracht wurde die Feuerwehr ursprünglich von Eltern, die wissen wollten, ob eine solche Abteilung in Kirchlengern vorgesehen ist, erzählte Feuerwehrchef Frank Rieke bei der Begrüßung. Die Idee kam grundsätzlich bei den Blauröcken an. Die Mitglieder begannen sich zu informieren, der Verband der Feuerwehr lud außerdem zu Infoveranstaltungen ein. Hilfe gab es auch aus dem benachbarten Hüllhorst, wo es schon eine Kinderfeuerwehr gibt. "Es fanden sich 17 Betreuer. Wir sind damit sehr gut aufgestellt", sagte Rieke. Und das ist großes Glück: "Wir haben am Anfang mit so um die zwölf Anmeldungen gerechnet", sagte Bürgermeister Rüdiger Meier. Jetzt sind es schon 32 Anmeldungen. "Chapeau!", rief er den Kameraden zu. Ihr Zuhause haben die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren im Feuerwehrgerätehaus am Hüller gefunden. Mit viel Eigenleistung von den Mitgliedern der Feuerwehr und Dank der Hilfe des Bauhofs entstanden in den vergangenen Monaten eigene Räume für die Kinder, "Fuchsbau" genannt. Direkt nebenan parkt auch ein neues Fahrzeug: Ein Fahrer und sieben Kinder finden gleichzeitig darin Platz. Finanziert hat die Kosten von 37.000 Euro zu 80 Prozent das Land NRW. Wie wichtig eine Kinderfeuerwehr auch strukturell sein kann, brachte noch einmal Kreisbrandmeister Bernd Kröger in seiner Rede auf den Punkt: Als vor 30 Jahren die Jugendwehren im Kreis gegründet wurden, war noch nicht klar, wie erfolgreich dieses Konzept sein würde. "Wie so oft, wird das erst in der Rückschau klar", sagte er. Weit mehr als 50 Prozent der Einsatzabteilung speise sich heute aus der Jugendfeuerwehr. Dass es in Kirchlengern genauso auch mit der Kinderfeuerwehr kommen wird, wünschte der Vorsitzende des Feuerwehrausschusses, Manfred Wauschkuhn, im Namen der Lokalpolitiker der neuen Abteilung: "Auf das sie so lange bleiben, bis sie in die Ehrenabteilung kommen", scherzte er. Arbeit werde jedenfalls genug da sein. An diesem Abend nahm die neue Leiterin der Kinderfeuerwehr, Stefanie Telthörster-Kröger, zahlreiche "ostwestfälische Flachgeschenke" und Glückwünsche entgegen. Vertreten wird die Diplom-Pädagogin künftig von ihren Kameradinnen Sarah Sudek und Laura Rörig. Die Kinder schon früh in die Feuerwehr zu integrieren, das sei schon "eine richtig tolle Sache", so Telthörster-Kröger. Immer am ersten Samstag im Monat treffen sich die Feuerfüchse im Gerätehaus. Wichtig ist dabei die erste Lektion: Wie verhalte ich mich im Gerätehaus? Schließlich steht die Sicherheit der Kinder an erster Stelle und im Ernstfall soll jedes Feuerwehrmitglied wissen, was zu tun ist. Neben Bürgermeister, Kreisbrandmeister und Feuerwehrchef waren an diesem Tag viele Offizielle gekommen: Vertreter aller Löschgruppen, von der Ehrenabteilung und der Jugendfeuerwehr. Aber auch der Beigeordnete, der zuständige Amtsleiter, Vertreter von Vereinen und Kameraden anderer Wehren gratulierten herzlich. Kontakt zu den Feuerfüchsen bekommen Eltern per E-Mail: kinderfeuerwehr@feuerwehr-kirchlengern.de

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