Hiddenhauser Schweinestall wird zu Kreativzentrum umgebaut: Das ist der erste Entwurf

Hiddenhausen. Auf zehn bis zwölf Monate schätzt Architekt Klaus Beck die reine Umbauzeit, um aus Kornscheune und Schweinestall am Hof Lindemann die neue Heimat für die zum &bdquo;Dritten Ort“ gewandelte Kulturwerkstatt Hiddenhausen zu machen. Der Verein war im April für die dreijährige, mit 450.000 Euro unterlegte Umsetzungsphase des Landesförderprogramms &bdquo;Dritte Orte“ ausgewählt worden. Jetzt informierte sich Ina Rateniek von der Pro Loco Projektberatung, die den Verein auf seinem Weg begleitet, vor Ort über den Stand Projekts. Mit den &bdquo;Dritten Orten“ fördert das Land Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum. &bdquo;Es geht um deutlich mehr als nur einen neuen Standort für die Kulturwerkstatt“, sagte Rateniek: &bdquo;Es geht um Beteiligung und Angebote für die Menschen im Ort, Kooperationen – also eigentlich um ein ganz neues Konzept für den Verein.“ Dass der Verein schon in der Konzeptphase viele Vereine und Institutionen und Kulturschaffende – etwa beim Herbstfest – mit einbezogen hatte, sei sicher ein Grund für die Förderentscheidung der Jury gewesen. Partnerschaft mit Gemeinde Hiddenhausen Wichtiger Partner des Projekts ist die Gemeinde Hiddenhausen als Eigentümerin des Gebäudes. Die möchte dem Verein als Mieter ein Gebäude nach zeitgemäßen energetischen Standards und mit einem passenden Raumangebot zur Verfügung stellen. &bdquo;Dazu haben wir eine Reihe von Förderanträgen unter anderem für ein Landesprogramm zur Dorferneuerung über die Bezirksregierung gestellt“, sagte Manuel Kröhn vom Schulamt. Zusagen gebe es noch nicht – aber es sehe gut aus. 80 bis 85 Prozent der Kosten könnten so übernommen werden. &bdquo;Wir sind auf der Suche nach weiteren Fördertöpfen“, sagte Bürgermeister Andreas Hüffmann, der mit Unterstützung des Landrates ein kleines Wunder vollbracht hatte. Ein Förderprogramm war an eine binnen acht Wochen vorzulegende Baugenehmigung geknüpft. Die liegt inzwischen vor. &bdquo;Wir können mit der Ausführungsplanung und Auftragsvergabe erst beginnen, wenn die Förderbescheide vorliegen“, sagte Beck, der mit den Vereinsmitgliedern das Raumkonzept für die Kulturwerkstatt auf Hof Lindemann entwickelt hatte. Lesen Sie auch: Regierungspräsidentin Bölling lobt das soziale Zusammenspiel in Hiddenhausener Kulturwerkstatt Raumkonzept und Nutzungsideen Im ehemaligen Schweinestall sollen Büros, drei Räume für handwerkliche Kursveranstaltungen für das handwerkliche Kernangebot des Vereins entstehen. Die Kornscheune ist vor allem als Ort für Veranstaltungen und als offener Treffpunkt gedacht, zunächst an zwei Abenden in der Woche. Zwei Gruppenräume können für Kurse oder Treffen flexibel von Gruppen gegen einen Kostenbeitrag genutzt werden – von der Konfigruppe bis zum Chor. Zum Wohnzimmer soll eine Galerie werden, die die Höhe der ehemaligen Scheune erfahrbar macht. Im naturnah gestalteten Garten soll eine Boulebahn zum Treffpunkt für die Hiddenhauserinnen und Hiddenhauser werden. Die Erweiterung des Konzeptes der Kulturwerkstatt hin zu einem offenen Ort mit Treffpunkt ist neu für den Verein und Ergebnis des durch die Idee &bdquo;Dritter Ort“ angestoßenen Veränderungsprozesses. Teil des Prozesses sollen auch regelmäßige Formate wie Frühlingsfest, Picknicks oder Flohmärkte sein. Auch ein regelmäßigeres Kulturprogramm in den Bereichen Musik, Lesungen oder darstellende Kunst geben. Erweiterung des Konzepts und Veranstaltungsplanung &bdquo;Die Planung ist das Ergebnis mehrerer Informations- und Planungstreffen und eines intensiven Austausches mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Institutionen und Kulturschaffenden“, sagte Ingrid Kerber von der Kulturwerkstatt, die die Gelegenheit nutzte, um weitere Interessierte zur Mitarbeit einzuladen. Zwar sei die Kerngruppe, die sich auf den Weg Richtung &bdquo;Dritter Ort“ gemacht habe, gewachsen, aber es sei auch klar, dass viele der Ideen nur umgesetzt werden können, wenn sich viele Menschen einbringen. Um während der Phase des Auszugs aus der Scheune an der Maschstraße bis zum Einzug in Eilshausen nicht aus dem Blickfeld zu verschwinden, soll ein, wenn auch reduziertes Kurs- und Veranstaltungsangebot in Ausweichräumen weiterlaufen. Auch eine Lagermöglichkeit für das nicht ebene wenige Material habe sich durch Kontakte in dem wachsenden Netzwerk in Enger gefunden. Auch interessant: Tag der Dritten Orte: Löhner Bahnhof wird zum Kulturzentrum Mehr Aktionen in der Gemeinde geplant Unabhängig vom Baubeginn sind bereits einige Termine gesetzt. So plant die Kulturwerkstatt nach dem Beispiel des Herbstfestes im vergangenen Jahr für Samstag, 5. Juli, wieder mit vielen Akteuren aus der Gemeinde ein &bdquo;SomMEHRfest“. Das wird von 15 bis 22 Uhr auf dem Gelände von Hof Lindemann am Eilshauser Kreisel stattfinden. Außerdem ist für den 22. November als letzte Kulturveranstaltung am alten Standort Maschstraße eine szenische Lesung mit dem Ensemble &bdquo;Herzzeit“ geplant. &bdquo;Danach beginnen wir damit, unser Material auszuräumen“, sagt Perthes, und dann heiße es loslassen und sich auf den Weg zu Neuem machen.

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