Früheres Hiddenhauser Bordellgrundstück soll als Solarstandort verkauft werden

Hiddenhausen. Die Anzeige klingt interessant. Wörtlich heißt es: &bdquo;Grundstück mit einer Genehmigung für Photovoltaik in Schweicheln/ Hiddenhausen“. Dabei soll es sich um eine Fläche von 2.800 Quadratmetern handeln, die laut Inserat einer Maklerin für den Bau von Solar-Kollektoren genutzt werden könne. 100.000 Euro soll das Areal kosten – das wären rund 35,80 Euro je Quadratmeter. Bei dem Areal handelt es sich um das Grundstück des ehemaligen Bordells &bdquo;Kitty Bar“. Das Gelände und der frühere Bau hatten über Jahre den Kreis Herford und schließlich das Verwaltungsgericht in Minden beschäftigt. Kreis hat Abriss der Ruine erstritten Zuletzt hatte der Kreis Herford vor dem Gericht auf Grund der Gefahr, die von der Ruine ausging, den Abriss der vorderen Gebäudeteile vor dem Verwaltungsgericht Minden erstritten. Der Abriss war dann im vergangenen Jahr vom Kreis nach der richterlichen Entscheidung zügig umgesetzt worden. Nur ein auf dem Grundstück weiter hinten stehendes Gebäude ist stehen geblieben. Wie üblich in solchen Verfahren, trägt der Kreis Herford und damit der Steuerzahler zunächst die Kosten des Abrisses und der Entsorgung. Diese Kosten werden im Anschluss dem Eigentümer in Rechnung gestellt. Nach unbestätigten Meldungen soll es sich dabei um einen fünfstelligen Betrag handeln. Lesen Sie auch: Abriss der Bordellruine an der B 239: Von der &bdquo;Kitty Bar“ in Hiddenhausen bleiben nur noch Reste Der Eigentümer will das Gelände nun offensichtlich veräußern. Es ist das zweite Mal, dass das Grundstück nun im Internet zum Verkauf angeboten wird. Zum ersten Mal war es samt dem damals noch existenten Gebäude für rund 500.000 Euro offeriert worden – allerdings erfolglos. Hintergrund der damaligen Verkaufsabsicht: Der Eigentümer hatte nach dem Kauf des Gebäudes ursprünglich beabsichtigt, den Rotlicht-Betrieb weiterzuführen. Daher hatte er das Gebäude saniert und zusätzliche Wohnungen eingebaut. Die Lizenz und die Lage im Außenbereich ließen aber nur die genehmigte Zahl an Räumen zu, so die Verwaltung. Konzession erloschen Der Kreis Herford ging deshalb davon aus, dass durch die ungenehmigten Baumaßnahmen die Konzession für den Nachtclub-Betrieb erloschen ist. Eine andere Nutzung war auf Grund der Lage im Außenbereich nicht zulässig. Im Herbst des Jahres 2020 brannte das Gebäude dann schließlich ab. Die Ermittler der Kreispolizeibehörde Herford stellten fest, dass es sich um Brandstiftung handelte. Der Eigentümer des Areals machte Personen aus Bielefeld für das Feuer verantwortlich. Wochen zuvor waren bereits zwei seiner Autos angesteckt worden. Auch interessant: Nach Eilentscheid: Bordellruine an der B239 im Kreis Herford wird abgerissen Nach dem Brand übernahm der Kreis Herford die Sicherung der Brandruine mit einem Zaun. Darüber hinaus lagerten weiterhin Müll und Schutt in großen Haufen vor der Ruine - sie wurden beim Abriss mit entfernt. Der Eigentümer war nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Minden auch dazu verpflichtet, einen von ihm gerodeten Wald, der an das Grundstück des früheren Bordells grenzt, wieder aufzuforsten. So rechnet sich Solar Unklar ist die Frage, wie der geforderte Kaufpreis von 100.000 Euro und der wirtschaftliche Betrieb einer Solaranlage korrespondieren. Freiflächenanlagen benötigen nach den Faustzahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft 100 Quadratmeter Fläche für ein Kilowattpeak (kWp) installierte Solarstromleistung. Eine Anlage mit einem kWp produziert danach in Deutschland rund 800 bis 1.200 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. Ebenerdig errichtete Solaranlagen, auf die offensichtlich das Hiddenhauser Angebot abhebt, erhalten derzeit eine durchschnittliche Vergütung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) von 5,23 Cent je Kilowattstunde. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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