
Hiddenhausen. Schon seit seiner Kindheit ist Julian Pühse Fan vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, seit rund 20 Jahren hat er eine Dauerkarte für die Spiele im Dortmunder Westfalenstadion. Wie schon 2013 war er auch jetzt beim Champions League Finale im Londoner Wembley-Stadion dabei und erlebte eine magische Nacht mit dem BVB.
Der 35-jährige Familienvater aus Eilshausen sitzt für die SPD im Hiddenhauser Rat, jetzt stand der Fußball aber im Fokus. Pühse war bei den BVB-Heimspielen in der Champions League in Dortmund vor Ort. „Das waren schon teilweise magische Nächte in Dortmund”, erzählt der Fußball-Fan. Selbst hat er in der Jugend mal selbst gekickt, sich aber schnell dafür entschieden zuzuschauen. „Das Westfalenstadion hat mit seiner Stimmung eine magische Anziehungskraft für mich”, schwärmt er. Das „spektakuläre Viertelfinale gegen Atlético Madrid“ (4:2-Sieg) sowie das „überragende Halbfinale gegen das Starensemble von Paris Saint-Germain“ (1:0-Sieg), bei dem sich das Dortmunder Stadion lautstark und leidenschaftlich präsentierte, sind Pühse in besonderer Erinnerung geblieben.
In London erst einmal die Stimmung aufgesaugt
Das Finale im Londoner Wembley-Stadion wird er auch lange nicht vergessen. Über den Engeraner „BVB Fanclub – Die Germanen kommen” war er an ein Ticket gekommen, mit dem Bus ging es am Freitagabend um 23 Uhr in Oelde los. Mit der Fähre setzten die BVB-Anhänger nach Dover über. „Dabei standen wir vier Stunden in der Passkontrolle in Calais”, erzählt Pühse. Gegen 14 Uhr Ortszeit war der Tross dann in London. „Wir sind erstmal ein bisschen durch die Stadt und haben die Stimmung aufgesaugt. Es war anders, als die Besuche in London zuvor, wir sind von vielen Engländern angesprochen worden, sehr respektvoll. Alle hatten Sympathien für uns und den BVB”, erzählt der Fan.

Die gelb-schwarzen Anhänger waren in der Stadt die Attraktion. Eine Stunde vor dem Anpfiff war Pühse dann mit seinen Kumpels im Stadion. „Wir saßen sehr weit oben, hatten eine sehr gute Übersicht”, beschreibt er weiter. „Ich habe es aber noch nie so laut im Stadion erlebt, das war wirklich wahnsinnig. Die Real-Fans haben dagegen kaum zur Atmosphäre beigetragen”, sagt der Hiddenhauser. „Die erste Halbzeit war dann wirklich atemberaubend, mit den beiden sehr guten Chancen hätten wir in Führung gehen müssen. Das war aber wie 2013 auch schon, da fehlte einfach der eiskalte Abschluss”, vergleicht er die beiden Endspiele.
Der Stolz auf das Erreichte überwiegt ganz klar
„Das Tor für Madrid kam dann aus dem Nichts, das hatte sich so nicht abgezeichnet und mit dem 2:0 für Madrid war dann auch die Entscheidung gefallen”, berichtet Pühse. „Es ist natürlich ärgerlich, für einen Moment waren wir auch enttäuscht, aber da ist kein Gram dabei, der Stolz über das Erreichte überwiegt da ganz klar”, beschreibt der Fan seine Gefühle aber auch die allgemeine Stimmung der Fans. „Da war auf jeden Fall mehr drin für uns, es war trotzdem ein außergewöhnlicher Tag für den BVB, einfach weil die ganze Saison in der Champions League so überragend war.”
Nach dem Spiel ging es zurück zum Bus, der dann Richtung Süden fuhr. „Kurz vor Dover haben wir dann auf einem stillgelegten Flughafen auf die Überfahrt mit der Fähre gewartet, das lief alles ganz reibungslos”, erzählt er. Am Sonntagabend um 19.09 Uhr stand er in Eilshausen wieder in der Tür und wurde von seiner Familie begrüßt. „Es war einfach außergewöhnlich“, zieht er ein emotionales Fazit.