Unwetter flutet Hiddenhausen

Hiddenhausen. Geflutete Keller, überspülte Straßen und Unmengen an Schlamm: Ein Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen hat am Samstagabend in Hiddenhausen für erhebliche Schäden gesorgt. Für die Freiwillige Feuerwehr in Hiddenhausen wurde Gesamtalarm ausgelöst. Bis spät in die Nacht kämpften die Einsatzkräfte gegen die Wassermassen. Auch am Sonntagmorgen mussten die Arbeiten fortgesetzt werden. "Um 17.57 ist bei uns der erste Notruf eingegangen. Knapp 40 Minuten später wurde dann Gesamtalarm ausgelöst", sagt Mario Daume, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr. Insgesamt rückte die Feuerwehr in Hiddenhausen mit 60 Kameraden zu 42 Einsätzen aus. Laut Kreissprecher Patrick Albrecht seien zu Beginn des Unwetters die Notrufleitungen der Leitstelle aufgrund von mehreren hunderten Anrufen überlastet gewesen. Löhner Straße bis Sonntagmorgen nicht befahrbar Wegen des infernalischen Regens musste die Löhner Straße gesperrt werden und war bis zum Sonntagmorgen nicht befahrbar. Zudem wurde die Stütze eines Baukrans unterspült. Der Kran drohte umzustürzen. "Mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks konnten wir das Wasser abpumpen", erklärt Daume. Der Kran habe sich schlussendlich dann doch als standfest erwiesen. "In den übrigen Fällen ging es vor allem darum, vollgelaufenen Keller leer zu pumpen." Bis um drei Uhr in der Nacht sei man im Einsatz gewesen und auch am Sonntagmorgen habe man Teile der Löhner Straße noch vom Schlamm befreien müssen. Auch die Bereiche Industriestraße und Maschstraße hat es schwer getroffen. Am Sonntagvormittag sind viele Anwohner dabei, die Spuren der Regenflut zu beseitigen. Familie Mandl hat es besonders heftig getroffen. Als sie am frühen Samstagabend nach Hause kamen, ist die Löhner Straße schon überflutet und das Wasser hatte sich seinen Weg die Abfahrt hinab in den Hof gebahnt. &bdquo;Wir kamen kaum aus unserem Auto", sagt Jutta Mandl. Etliche Keller werden überflutet Wenig später stauten sich die Wassermassen einen Meter hoch vor der Kellertür und drückten diese schließlich ein. &bdquo;Waschmaschine, Gefriertruhe und Heizung: Ich gehe davon aus, dass davon nichts mehr zu gebrauchen ist", sagt Mandl. Bei der Feuerwehr sei sie am Abend gar nicht durchgekommen und habe diese schließlich auf der Straße angehalten. &bdquo;Die hat das Wasser dann herausgepumpt." Jetzt sei man dabei, Keller und Hof vom Schlamm zu befreien. Wo man die nicht unerheblichen Mengen entsorgen soll, wisse sie allerdings nicht. &bdquo;Ich wohne seit mehr als 30 Jahren hier und habe so etwas noch nie erlebt", sagt Mandl. Im Gutsweg ist Ralf Grasekamp gerade dabei, seine Einfahrt mit einem Hochdruckreiniger zu säubern. "Ungefähr 15 Zentimeter hoch stand das Wasser auf der Terrasse", sagt er. Da sein Haus keinen Keller hat, hat sich das Wasser durch die Fenster direkt in die Wohnräume gedrückt. "Dagegen konnten wir aber ganz gut mit Handtüchern angehen." Lediglich der gerade erst angelegte Gartenteich sei überspült worden und komplett umgekippt. "Der Schaden hält sich bei uns aber in Grenzen. Bei meiner Mutter ein Haus weiter sieht es übler aus", erklärt Grasekamp. Dort habe die Feuerwehr gegen 21 Uhr gut 10.000 Liter Wasser aus dem Keller gepumpt. "Alles, was da gelagert war, ist hinüber." Anwohner kämpfen mit Schlammmassen In unmittelbarer Nachbarschaft - am Grasweg - ist Kerstin Wenzel schon seit 7 Uhr auf den Beinen, um Keller und Scheune trockenzulegen. "Am Samstagabend war es schon sehr schlimm", sagt sie. Mit eigenen Tauchpumpen habe man bis Mitternacht gegen die Wassermassen angekämpft. "Die Feuerwehr hatte ohnehin schon genug zu tun." Das Wasser habe ihre Scheune gut einen halben Meter unter Wasser gesetzt. Auch der Keller sei überflutet gewesen. "Im Keller sind zum Glück nur Möbel betroffen. In der Scheune stand unter anderem unser Aufsitzrasenmäher", so Wenzel. Jetzt gehe es aber erst mal darum, die Schlammmassen zu beseitigen. Mit denen hat auch Susanne Konrad zu kämpfen. Gemeinsam mit Anke und Christian Kirsch ist sie dabei, den eigenen Hof zu reinigen. "Auch bei mir ist der Keller vollgelaufen. Das war schrecklich", sagt Konrad. Dank zweier geliehener Wassersauger habe man dem Nass Herr werden können. Der entstandene Schaden sei allerdings überhaupt noch nicht abschätzbar.

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