
Hiddenhausen/Lippinghausen. Es summt und flattert überall: Auf den Apfelbaum-Plantagen von Karsten Otte kommen Bienen, Schmetterlinge und viele weitere Insekten derzeit voll auf ihre Kosten. "Die Apfelbäume blühen in diesem Jahr rund zehn Tage früher als im langjährigen Mittel", sagt Karsten Otte, der deshalb jetzt alle Hände voll zu tun hat. Vor allem die kleinen Spitzen, die mit Mehltau befallen sind, müssen sorgfältig abgeknipst werden.
Während der Arbeit freut sich Karsten Otte über die Vielfalt an Insekten, die von den blühenden Apfelbäumen angelockt werden. "Ich habe schon unzählige Wildbienenarten gesehen - zum Beispiel die kleine Sandbiene, die im Boden kleine Bruthöhlen gräbt. Und diese Bruthöhlen nutzen dann später noch die Kuckucksbienen - die habe ich hier auch schon entdeckt." Auch Schmetterlinge hat Otte schon viele beobachtet. "Zitronenfalter, Tag-Pfauenauge, Aurorafalter und Kleiner Fuchs habe ich schon gesehen. Manchmal kommt auch der Schwalbenschwanz vorbei. Und im Herbst gibt?s hier auch den Admiral - die mögen die einzelnen angefaulten Äpfel spannend, die herunter gefallen sind."

Unterstützer gesucht für blühenden Acker an der Milchstraße
Ist die Obstbaum-Blüte vorbei, können sich Wildbienen und Co. schon auf weitere Leckerbissen freuen: Auf dem Acker von Hans Greßhöner an der Milchstraße soll in diesem Jahr nämlich kein Mais, dafür viele bunte Blumen wachsen. "Wir suchen für das Projekt noch Unterstützer. So kann jeder Bürger mit einem Obolus etwas für den Insektenschutz tun", sagt Kristine Greßhöner. Über eine Crowdfunding-Plattform kann jeder das Projekt finanziell unterstützen. Auch Karsten Otte lobt das Engagement seines Kollegen: "Es ist toll, wenn jeder Ideen hat, die helfen", sagt er.

Hans Greßhöner hatte online die Kampagne eines Hofes aus Gütersloh gesehen. "Das fand ich gut. Also machen wir jetzt ganz spontan eine ähnliche Aktion." Das Feld an der Kreuzung Untere Ringstraße/Milchstraße sei mit seinen rund 6.000 Quadratmetern ideal, um eine Blühwiese für Bienen gedeihen zu lassen. "Jeder kann die Wiese besuchen. Sie ist vom höher gelegenen Radweg aus gut zu sehen", sagt Greßhöner, der in der Gemeinde der letzte Betrieb ist, der in Vollerwerb wirtschaftet.
Es sollen insgesamt 3.000 Euro gesammelt werden
"Wir haben uns für das sogenannte Crowdfunding entschieden, um die Finanzierung transparent zu gestalten", erklärt Kristine Greßhöner. Erst wenn die volle Summe in Höhe von 3.000 Euro erreicht ist, zahlen die Unterstützer ihren Wunschbetrag. "Dabei ist ganz egal, ob jemand 5 Euro gibt oder zehn Mal so viel. Es ist toll zu sehen, wenn viele sich gemeinsam engagieren." Die Summe von 3.000 Euro soll bis Ende Juni zusammengekommen. "Das deckt die Kosten für Maschinen, das spezielle Saatgut und die Arbeitszeit sowie den Ernteausfall auf der Fläche." Das Saatgut hat Hans Greßhöner bereits. "Ich habe die spezielle Mischung in Aschaffenburg bestellt und musste einige Zeit darauf warten. Die Nachfrage scheint groß zu sein und das ist ja erfreulich", sagt er. Mit der Aussaat will Greßhöner aber noch warten. "Da müssen erst die Eisheiligen vorbei sein. Die enden in diesem Jahr am 15. Mai."
Im Laufe des Frühsommers soll es dann an der Milchstraße nicht nur duften, sondern auch summen. "Wir säen unter anderem Ringelblume, Weißen Steinklee und Sonnenblumen. Insgesamt 21 verschiedene Blumen und Kräuter." Und damit geht das blühende Bienenbuffet dann in Hiddenhausen weiter. Wer das Projekt "blühender Acker" unterstützen möchte, kommt hier zur Crowdfunding-Plattform: https://www.start
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