Kreis Herford

Alno: Wir haben nichts mit Brinkmeier zu tun

Pressesprecher nimmt Stellung / Sonntag Demo

15.09.2013 | 15.09.2013, 00:00

Kreis Herford. Die Belegschaft der Firma Brinkmeier-Küchen erfährt in diesen Tagen viel Sympathie und Solidarität für ihr Engagement zum Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Gestern kam eine weitere Adresse dazu - von der Alno AG. Vor deren Ausstellungszentrum wollen die Brinkmeier-Mitarbeiter morgen dagegen demonstrieren, dass Alno Küchen unter dem Namen Brinkmeier anbietet.

"Wir verstehen absolut die Enttäuschung und den Ärger der Beschäftigten", beteuert Alno-Pressesprecher Jürgen Schulze-Ferebee in einer Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung. "Wir glauben aber, dass Alno der falsche Ansprechpartner ist", fügt er hinzu. Alno sei für die Probleme bei Brinkmeier nicht verantwortlich.

Folgt man dem Sprecher, dann hat der Alno-Konzern, mit 1.800 Mitarbeitern immer noch einer der größten deutschen Küchenhersteller, mit dem Fall Brinkmeier überhaupt rein gar nichts zu tun: Horst Overbeck, der die Firma im April kaufte, handelte eigenständig ohne jede Verbindung zu Alno.

Dass Alno laut eigener Darstellung seit Anfang August im Auftrag von Overbecks Castor Küchen "der Marke Brinkmeier" produziert, dürfe nicht mit "Brinkmeier-Küchen" verwechselt werden. Und den jährlichen zweistelligen Millionenumsatz, den Overbecks Castor der Alno AG angeblich bis 2018 garantiert hat, sei fälschlicher Weise mit Brinkmeier in Verbindung gebracht worden. Über die tatsächliche Herkunft dieses Garantie-Auftrags sei Stillschweigen vereinbart worden.

Entsprechend hat Alno auf die Aufforderung des Brinkmeier-Insolvenzverwalters zum Widerruf nicht reagiert. Da wird es jetzt zur Gerichtsverhandlung kommen: Am Montag wollen die Brinkmeier-Anwälte entsprechend tätig werden. Dass die Beschäftigten den Aussagen der Alno-Führung Glauben schenken, ist wenig wahrscheinlich. Ihre Demo beginnt am Sonntag um 13 Uhr bei Wellmann in Enger-Besenkamp.

Unterdessen hat Brinkmeier-Geschäftsführer Jörg Lührmann bestätigt, dass der Insolvenzverwalter mit vier Interessenten detaillierte Gespräche über eine Übernahme führt. In der Firma freut man sich darüber, dass der Auftragseingang im September über dem vom August liegt und viele Händler sich zur heute beginnenden A30-Hausmesse angemeldet haben. Es herrscht vorsichtige Zuversicht.