Vlotho. Das Projekt "RechtsRock? Nein danke!" der neunten Klassen in Vlotho ist für dieses Jahr beendet. In einer Abschlussveranstaltung wurde das Thema von Experten wie dem Landtagsabgeordnete Christian Dahm beleuchtet - die Schüler erhielten so auch Antworten auf offene Fragen.
In Seminaren in der Hauptschule und im Jugendhof mit der Theaterpädagogin und Schauspielerin Christine Eichholz, dem Rechtsrock-Kenner Jan Raabe und unter Leitung von Helmut Bieler-Wendt, dem Musikpädagogen des Jugendhofs, sind die Mädchen und Jungen der neunten Klassen der Frage nachgegangen, wie Musik mit rechtsgerichteten Inhalten wirkt.
Mit welchen Symbolen und Kleidungsstücken die Musiker arbeiten und welche Gefühle mittels der Texte und der Musik bei den vor allem jungen Hörerinnen und Hörern angesprochen werden, wurde ebenso beleuchtet.
Schließlich stellten die Schülerinnen und Schüler einem Kreis von Gästen, zu denen neben dem Vlothoer Bürgermeister Bernd Stute, Nadya Homsi vom AKE, Dr. Karsten Wilke von der Beratungsstelle gegen rechtsradikale Umtriebe in OWL und Vlothos Polizeichef Jürgen Schwarze auch der Landtagsabgeordnete Christian Dahm gehörte, ihre Arbeit vor. Sie befragten das Publikum zu eigenen Einschätzungen im Umgang mit rechten Tendenzen speziell in Vlotho.
Christian Dahm informierte Hauptschulrektorin Barbara Herbeck und Helmut Bieler-Wendt vom Jugendhof nun darüber, dass er auf Landesebene ermitteln lasse, wie Veranstaltungen in dieser Art weiter ermöglicht und finanziert werden können. Er wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (laut §86a StGB) und verfassungsfeindlicher Symbole (unter anderem von Hakenkreuzen) auch in der Schule strafbar ist und verfolgt wird.
Er beruft sich dabei auf Informationen des Staatsschutzes beim Polizeipräsidium Bielefeld. Selbst wenn Schule und Klassenverbände intime Räume seien, die dabei keine Öffentlichkeit haben, benötige aber gerade der Klassenraum mit der Vielzahl von Kindern und Jugendlichen einen besonderen Schutz.
"Zudem ist hier sehr wohl Öffentlichkeit vorhanden, da die Kinder und Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und Familien kommen", erklärt Christian Dahm. Bei der Polizei würden alle Delikte dieser Art zur Anzeige gebracht, es werde ermittelt und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. "Alle Delikte sind im hiesigen Bereich durch die Staatsanwaltschaft mit Strafen oder nach Anklageerhebung durch das Gericht zur Verurteilung gekommen", betont der Landtagsabgeordnete.
Er ermuntert die Leiterin der Hauptschule ausdrücklich, dieses Verfahren den Schülern bekannt zu machen und alle Vorkommnisse mit rechtsradikalem Hintergrund konsequent zur Anzeige zu bringen.
Das sei nicht nur im Sinn der demokratischen Grundordnung, sondern finde den Rückhalt der Politik und sicherlich auch der Vlothoer Stadtverwaltung, erklärt Christian Dahm.
Im neuen Schuljahr wollen Gabi Rosenkranz und ihre Kolleginnen der Hauptschule Vlotho wieder mit ihren Schülerinnen und Schülern rechtsradikalen Bemühungen in Vlotho und ganz besonders in Schulen die Stirn bieten.