Herford

Entdeckungstour durch die Elsetalbrücke

exklusive NW-aktion: Leser durften einen Blick in das Innere der Elsetalbrücke werfen

18.10.2013 | 18.10.2013, 09:00
André Dinter von der Straßenmeisterei in Löhne zeigt Friedhelm Eickmeyer und Heike Meyer (v. l.) einen winzigen Riss im Innern der Brücke. Er wird im Brückenbuch festgehalten und weiter beobachtet. - © FOTO: KATRIN CLEMENS
André Dinter von der Straßenmeisterei in Löhne zeigt Friedhelm Eickmeyer und Heike Meyer (v. l.) einen winzigen Riss im Innern der Brücke. Er wird im Brückenbuch festgehalten und weiter beobachtet. | © FOTO: KATRIN CLEMENS

Kreis Herford. Die Elsetalbrücke in Kirchlengern ist die zweitlängste Brücke im Kreis Herford. Sie ist ein solcher Koloss, dass sie sogar von innen begehbar ist. Die Leser, die zu den schnellsten Anrufern bei der exklusiven NW-Leseraktion gehörten, durften in das Herz des riesigen Bauwerks klettern.

Mit Schutzhelm auf dem Kopf erklimmen die Leser die Stufen zu einer Metalltür unterhalb der Fahrbahn. Über eine Leiter geht es in den Hohlkasten der Brücke, der auf den vierzehn Stützpfeilern ruht und sich unterhalb der Fahrbahn entlang der gesamten Brücke erstreckt. Obwohl der Hohlkasten etwa zehn Meter über dem Tal schwebt, wirkt er von innen wie ein langer Tunnel. "Ich habe nicht erwartet, dass man hier stehen kann, ich habe es mir viel kleiner vorgestellt", sagt NW-Leserin Heike Meyer. Über den Köpfen der Teilnehmer rauschen Autos die B239 entlang, etwa 17.500 sind es pro Tag. Wenn ein schwerer Lkw die Brücke passiert, spürt man leichte Vibrationen unter den Füßen.

Andreas Meyer, Leiter der Niederlassung Ostwestfalen von Straßen.NRW, erklärt die Bauweise der Brücke. Stück für Stück wurden in den Neunziger Jahren einzelne Betonteile über das Elsetal geschoben, verbunden durch 24 dicke Stahlseile, die später gespannt wurden, um der Brücke Stabilität zu verleihen. Ein gutes Jahr dauerte der Bau der 525 Meter langen Spannbetonbrücke. Seitdem prägt sie die Landschaft südwestlich von Kirchlengern.

"Ich mache derzeit eine Fotoserie zu Brücken in Kirchlengern. Da war es die Chance, die Brücke auch einmal von innen zu sehen und die Bilder später anderen zeigen zu können", sagt Horst Hartmann. Für seine Fotoserie bekommt der Diplom-Ingenieur noch ein besonderes Motiv geboten. Er darf durch eine Luke im Boden des Hohlkastens auf einen der riesigen Pfeiler hinabsteigen. Von dort aus hat er einen weiten Blick auf seine Heimatgemeinde Kirchlengern.

Auch Thomas Weber war gespannt auf die Entdeckungstour durch die Elsetalbrücke. "Ich habe die Brücke damals während des Baus schon immer angeschaut", erzählt er. Beeindruckt ist er vor allem von der Größe des Bauwerks. "Von innen sieht die Brücke noch wesentlich länger aus als von außen."

Rund 900 Brücken werden in Ostwestfalen von Straßen.NRW gewartet. "Die Brücken werden im Schnitt für 80 bis 100 Jahre gebaut, aber die Verkehrsbelastung hat zugenommen", sagt Meyer. Aus diesem Grund muss auch die Elsetalbrücke regelmäßig überprüft werden. Kleiner als 0,1 Millimeter ist der Riss an der Innenwand der Brücke, auf den André Dinter von der Straßenmeisterei Löhne mit seiner Taschenlampe leuchtet. Der Riss wird in das Brückenbuch eingetragen und in Zukunft genau beobachtet, damit die Brücke bis ins hohe Alter fit und stabil bleibt.