Herford

Die tolle Tonne wird zum Kultmöbel

Riesen-Nachfrage nach den Sitzgelegenheiten der Hansetage / Sulo fasst Produktion ins Auge

Die Mitarbeiter der Pro Herford haben die beliebten Müllcontainer-Sessel vom Hansetag in der Stadt eingesammelt und in der kleinen Markthalle zwischengelagert. Tanja Feg, Waldemar Neumann und Kristina Voß (v. l.) schieben – Stefan Tillmann und Frank Hölscher (v. l.) dürfen es sich (nur fürs Foto) bequem machen. | © FOTO: KIEL-STEINKAMP

18.06.2013 | 18.06.2013, 11:27

Herford. Sie gelten als die Neu-Entdeckung der Internationalen Hansetage und sind heiß begehrt: die bunten Sulo-Mülltonnen, die der Herforder Designer Oliver Schübbe zu Sitzmöbeln umfunktioniert hat und die in der Stadt verteilt waren.

Gestern wurden die 25 Tonnen von der Pro Herford eingesammelt, in der Kleinen Markthalle zwischengelagert. Bereits während der Hansetage gab es immenses Interesse an den Tonnen, die eine Mischung aus Strandkorb und Liege darstellen – was nun zu einer überraschenden Entwicklung führt.

"Wir haben ganz viele Anfragen. Von Kindergärten, über Schulen, bis hin zu Privatleuten", freut sich Designer Schübbe, der die Möbel zweieinhalb Wochen vor Beginn der Hansetage fertiggestellt hatte. Die verwendeten Tonnen-Teile fallen an, wenn an den Spritzgussmaschinen bei Sulo die Farben geändert werden. Die Polsterung besteht aus recycelten Werbebannern. Zuerst sei man auch sehr skeptisch gewesen, ob die Sitz-Tonnen beim Publikum ankommen, sagt Schübbe.

Beim Unternehmen Sulo mussten die Mitarbeiter gestern Morgen bereits eine Anrufer-Welle entgegennehmen, berichtet Esther Dumitrescu, Leiterin des Bereichs Marketing und Kommunikation der Sulo-Gruppe, die wie ihre Kollegen vom Erfolg erfreut und überrascht ist.

Zurzeit rauchen deshalb bei Sulo die Köpfe: "Wir sind seit heute Morgen ernsthaft damit beschäftigt, das Produkt ins Sortiment aufzunehmen", so die Sprecherin. Doch das "Kerngeschäft ist nicht das Herstellen von Möbeln".

Deshalb gehe es erst einmal darum, zu kalkulieren, wie sich die Kosten gestalten, welche Möglichkeiten es beim Design gibt – und nicht zuletzt müssen Gespräche mit Designer Oliver Schübbe, geführt werden. Mit "90-prozentiger Wahrscheinlich" werde " in absehbarer Zeit" aber eine Produktion anlaufen.

Die Null-Serie bleiben aber im Besitz der Herforder Stadtmarketing-Agentur. Zunächst war darüber nachgedacht worden, sie zu versteigern. Nun gibt es Überlegungen, sie einzulagern und bei kommenden Hoeker-Festen oder der Jazztime einzusetzen. Wie Tanja Feg von der Pro Herford erklärt, soll frühestens Mittwoch über die Zukunft der Recycling-Möbel entschieden werden.