Bielefeld/Herford

Staatsanwaltschaft: Herforder Vater brach Baby einen Arm

Drei Wochen altes Kleinkind laut Anklage erheblich misshandelt

07.11.2012 | 07.11.2012, 11:05

Bielefeld/Herford (gär). Ein arbeitsloser Familienvater aus Herford wird sich vor dem dortigen Schöffengericht wegen der Misshandlung von Schutzbefohlenen verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld wirft dem verheirateten Mann (32) vor, seiner erst drei Wochen alten Tochter den linken Unterarm gebrochen zu haben.

Nach den Ermittlungen habe sich die Tat am 1. September in der Wohnung des Angeschuldigten ereignet, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel. Das Baby habe im Bett gelegen und geweint. Der Vater Sven W. habe sich dadurch womöglich überfordert oder provoziert gefühlt. Schließlich soll er das Kleinkind gepackt und mit voller Wucht auf das Bett geschleudert haben.

Als die Eltern mit dem verletzten Baby eine Klinik aufsuchten, soll Sven W. dort versucht haben, die Angelegenheit als "Unglücksfall" darzustellen: Die kleine Britney sei aus dem Bett gefallen, und er habe versucht, sie "aufzufangen". Gegenüber einer Mitarbeiterin des Jugendamts räumte der Vater allerdings später ein, dass er selbst handgreiflich geworden ist.

Weitere Verletzungen gefunden

Nach den Untersuchungsergebnissen der Rechtsmedizin ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit aber nicht der einzige Übergriff des Vaters gegenüber seiner kleinen Tochter gewesen. Es wurden offenbar weitere Verletzungen an deren Körper gefunden. Strafverschärfend dürfte sich vor Gericht vermutlich auch die Tatsache auswirken, dass Sven W. bereits erheblich vorbestraft ist.

Im Mai 1998 wurde er wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Jugendstrafe von zehn Monaten auf Bewährung und im Juni 2000 zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe wegen Vergewaltigung verurteilt.