Herford. 20 Jahre hat Friedrich-Wilhelm Generotzky als Pächter den Stadtpark-Schützenhof geführt, jährlich 200 größere Veranstaltungen ermöglicht, die Philharmonie begleitet, 100.000 Besucher im Jahr betreut. Jetzt zeichnet sich ein Wechsel in der Führung von Herfords größtem Veranstaltungsgebäude ab. Generotzky scheidet Ende 2013 aus.
Gegenüber der Stadtgarten- und Schützenhof GmbH hat der inzwischen 71-jährige passionierte Gastronom aus Schweicheln-Bermbeck dieser Tage seine Ausstiegs-Absicht bekräftigt. Es ist ein Abschied mit Ansage: "Wir haben so genügend Zeit für die Suche nach einem Nachfolger", sagt GmbH-Geschäftsführer Dieter Wulfmeyer.
1992 hatte Generotzky, dessen Familie auch Inhaberin und Betreiberin des Schweichelner Krugs an der Herforder Straße/B239 in Schweicheln ist, den Stadtpark-Schützenhof übernommen - die Veranstaltungsstätte mit dem größten Saal (850 Stuhlplätze) der Region. Dazu gehören eine große Terrasse zum Park, ein Restaurant-Café, ein kleiner Saal und mehrere Nebenräume. Kurz vor seinem Einstieg hatte die Stadt gerade das NWD-Studio als Anbau direkt neben dem Schützenhof errichtet.
Generotzky gelang es, die Zahl der Veranstaltungen - Bälle, Hochzeiten, Konzerte, Kongresse, Verkaufsmessen, Betriebsfeiern, Gottesdienste - im Schützenhof deutlich zu steigern. Unvergessene Ereignisse wie die NWD-Konzerte mit dem Weltstar Andris Nelsons fielen in seine Zeit als Pächter.
Dennoch blieb der Schützenhof für die Stadt - die Mehrheitsgesellschafter und alleiniger Finanzier ist - ein Zuschussgeschäft: Etwa 250.000 Euro kostet der Betrieb den Kämmerer im Jahr - im Rathaus gilt das aber als vertretbarer Aufwand für eine Stadthalle.
Bestimmte Termine für den Schützenhof, etwa für Abiturfeiern, werden auf mehrere Jahre im Voraus gebucht. Daher will Wulfmeyer spätestens im Frühjahr einen neuen Pächter präsentieren: "Es gibt bereits Interessenten", bestätigt er.
In die Suche nach einem neuen Pächter ist natürlich auch die Schützengesellschaft von 1832 einbezogen, die mit etwa einem Viertel als Gesellschafterin an der GmbH beteiligt ist. Auch die Führung der NWD-Philharmonie, wichtigste Nutzerin des Gebäudes, dürfte einbezogen werden.
Ein Verkauf des Schützenhofes - er geisterte vor einigen Jahren durch die Medien - ist aktuell kein Thema, wie Geschäftsführer Wulfmeyer bekräftigt.
Mit dem neuen Pächter wird dann auch über weitere Investitionen in Gebäude und Ausstattung gesprochen. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass unter anderem in der Küche Erneuerungsbedarf besteht.