Ein "N" gegen Rassismus

Tausende Schüler bei Aktionen zum "Internationalen Tag gegen Rassismus" dabei

Etwa 1.000 Schüler beteiligten sich am Königin-Mathilde-Gymnasium an der Aktion, mit der ein Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung gesetzt werden soll. | © FOTO: RALF BITTNER

22.03.2012 | 23.03.2012, 14:02

Herford. Gleichzeitig an fünf Schulen versammelten sich tausende Schüler zu lebenden Massenbildern. Sie formten entweder die Mach-meinen-Kumpel-nicht-an-Hand wie an der Gesamtschule Friedenstal oder den Buchstaben "N". "N" für "Nein" zu Intoleranz, Ausgrenzung, Ignoranz, Vorurteilen, Mobbing, Gleichgültigkeit und Rassismus.

Vorbereitet worden war die Aktion anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus von den Schülervertretungen des Anna-Siemsen-Berufskollegs, der Ernst-Barlach-Realschule, der Gesamtschule Friedenstal, des Königin-Mathilde-Gymnasiums und des Wilhelm-Normann-Berufskollegs. Die Schulen gehören zum Netzwerk "Schule ohne Rassismus/ Schule mit Courage". Dr. Karsten Wilke von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus beim Bildungswerk des Arbeitskreises Entwicklungspolitik in Vlotho (AKE-Bildungswerk) unterstützte die Schüler bei der Aktion. Allein am KMG, das seit 2010 zum Netzwerk gehört, beteiligten sich fast 1.000 Schüler.

"Wir wollen gemeinsam ein Zeichen gegen Intoleranz und Ausbeutung setzen", sagte Schulsprecher Fabian Holz. "Dass gleichzeitig an weiteren Schulen tausende mit uns ein Zeichen setzen, verleiht zusätzlich Kraft", ergänzte Stellvertreterin Lenina Rüpke. "Und an diesem Tag mussten wir einfach was machen." Der Tag gegen Rassismus erinnert an den 21. März 1960, als südafrikanische Sicherheitskräfte während einer friedlichen Demonstration gegen die Apartheid 69 friedliche Menschen erschossen. Sechs Jahre später wurde der Tag von den Vereinten Nationen zum "Internationalen Tag für die Überwindung von Rassendiskriminierung" erklärt.

Etwa alle drei Monate treffen sich die Schülervertretungen mit Wilke zum Austausch und um eigene Ideen zu entwickeln. "Wichtig ist es, die Schüler immer wieder zusammen zu bringen, damit die Idee hinter dem Siegel ,Schule ohne Rassismus’ nicht einschläft, wenn einige Schüler die Schule verlassen", erklärt er. Das gehört für ihn ebenso wie Informationsveranstaltungen zum Thema Rechtsextremismus zum alltäglichen Geschäft. "Aus Herforder Schulen werden relativ wenig Vorfälle mit rechtem Hintergrund gemeldet", sagt er, allerdings seien kürzlich in Lippinghausen Flugblätter einer Gruppe namens "Nationaler Widerstand Herford" aufgetaucht.