HERFORD

Energiekosten drücken auf die Mieten

Neuer Herforder Mietspiegel liegt jetzt vor

Manfred Höke, Lothar Matschke von der WWS, Klaus Oehler, Rechtanwalt des Mietervereins, Martina Wenzel, Haus&Grund-Vorsitzender Horst Steinbrecher, sein Stellvetreter Rolf Recksiek und Dr. Peter Maria Böhm (v.l.) | © FOTO: KIEL-STEINKAMP

26.01.2012 | 26.01.2012, 00:00

Herford (nw/jwl). Nach dreieinhalb Jahren besitzt Herford wieder einen neuen Mietspiegel. Nach den Daten, für die 1.300 Wohnungsmietverträge ausgewertet wurden, stiegen die Mieten seitdem durchschnittlich um 3,5 Prozent. Statistisch gesehen liegt damit die Kaltmiete für eine Herforder Wohnung bei 5,50 Euro pro Quadratmeter, so die Ergebnisse, die die Stadt mit dem Herforder Mieterverein, dem Hausbesitzerverein Haus & Grund sowie der stadteigenen Wohnbaugesellschaft WWS Herford ermittelt hat.

Die durchschnittliche Steigerung liegt damit unter der Inflationsrate. Die Gründe sind zum einen in den stark angestiegenen Nebenkosten für Energie, die auch auf die Miete drücken, zu suchen, erklärt Haus &Grund-Geschäftsführerin Martina Wenzel. Zum anderen, so Baudezernent Dr., Peter Maria Böhm, sei der Bau eines Einfamilienhauses in Herford im Vergleich günstiger zu realisieren als in anderen Städten. "Viele Familien entschließen sich deshalb auch zu bauen." Das zeigt sich auch im Mietspiegel: Wohnungen, die ab 2001 gebaut wurden, fehlen, weil keine ausreichende Datenbasis vorlag - das heißt, dass mit Ausnahme der WWS, die einen Teil ihrer Wohnungen modernisiert hat, kaum neue Wohnungen gebaut wurden. "Die höchsten Steigerungen betreffen die Wohnungen bis 40 Quadratmetern. Hier haben wir eine Steigerung von 6,6 Prozent", erklärte Manfred Höke, der als Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses bei der Stadt den Vergleich erstellte.

Dies ist Folge der Zunahme von Single-Haushalten. Je größer die Wohnung, desto geringer fielen die Erhöhungen aus, erklärt der Baudezernent. Bei Wohnungen über 60 bis 110 und mehr Quadratmetern legten die Mieten nur um 2,2 Prozent zu. Auffällig sei aber auch, dass bei Wohnungen aller Größen, die vor 1960 gebaut wurden, die Mieten um 6,8 Prozent - wahrscheinlich wegen Modernisierungen - zunahmen. Der Mietspiegel stützt sich auf die zwischen 2008 und 2012 neu abgeschlossenen oder aber auch - etwa wegen Modernisierungen - veränderten Mietverträge.

Regionale Unterschiede innerhalb der Stadt haben sich reduziert. "Früher konnte man für den Bereich Stedefreund bei den Mieten rund zehn Prozent abziehen", so Baudezernent Böhm. Durch die Nähe zu Bielefeld ist dies jedoch nicht mehr möglich." Gleiches gelte für Elverdissen und Herringhausen bei denen ebenfalls der Abschlag auf Grund der Ortsstruktur überprüft werden sollte. Hingegen könne in den Stadtteilen Diebrock, Eickum, Falkendiek, Laar sowie Schwarzenmoor ein Abschlag von zehn Prozent angemessen sein.

In Bereichen mit erheblicher Lärm, Staub- und Abgasbelastung, also an Ausfallstraßen oder in Gewerbegebieten kann ein Abzug von fünf Prozent vorgenommen werden, so die Verwaltung.