10.03.2011 | 10.03.2011, 16:20
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HERFORD
Neue Vorwürfe gegen Finanzdienstleister
Hannover (bag). Der Finanzdienstleister AWD hat Privatanlegern in Deutschland laut Stiftung Warentest in zehntausenden Fällen riskante Beteiligungen an Immobilienfonds empfohlen. Zahlreiche Kunden hätten dadurch Geld verloren oder seien heutzutage sogar "finanziell ruiniert", erklärte die Stiftung unter Verweis auf eine AWD-Kundenliste. AWD hat die Vorwürfe bestritten.
Zu den Geschädigten gehört nach eigenen Angaben auch der Herforder Schauspieler Ralf Herforth ("Tatort", "Soko Leipzig", "Knockin' on Heavens Door"). Er hatte in von AWD vermittelte geschlossene Filmfonds investiert und damit 150.000 Euro verloren, berichtete er gegenüber Spiegel TV (siehe Infokasten). Sein Urteil über AWD-Gründer Carsten Maschmeyer: "Das ist der totale Verbrecher."
Laut Stiftung Warentest vertrieb das Unternehmen in den 90ern "Drei-Länder-Fonds" an mehr als 34.000 Kunden. Aus der Kundenliste gehe außerdem hervor, dass etwa ein Fünftel der Anleger ihre Beteiligungen mit Krediten finanzierten.
Als wegen schlechter Entwicklung der Fonds die Ausschüttungen schrumpften oder ausblieben, verloren diese nicht nur ihr Investment, sie blieben auch auf hohen Kreditschulden sitzen.
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