Herford. Die Technik ist imposant, die Umsetzung einfacher, als zunächst gedacht. Bretter, Kunststoff-Folie, Staubsaugermotoren, handwerkliches Geschick und sechs Wochen Zeit reichen aus, um auf einem Luftkissenboot wenige Zentimeter über dem Boden zu schweben. Das stellte jetzt der Technik-Differenzierungs-Kurs der Otto-Hahn-Realschule unter Beweis.
Technik-Lehrer Volkmar Rolfes hatte vor dem Beginn des Projektes durchaus seine Zweifel, aber das Internet lieferte nicht nur Bauanleitungen, sondern auch ermutigende Videos auf Youtube. Rund 20 Jungen und (ein) Mädchen bauten in Teams ihre Schwebemobile, englisch "Hovercraft".
"Die Verbindung der Kunststoffschürzen mit dem Holzplatten, auf denen Motor und Sitz montiert sind, haben mit Materialkunde zu tun", erklärt Kevin, als er die Größe der Austrittsöffnungen mit Klebeband variiert.
Technik in der Schule
Das Projekt Hovercraft dauerte sechs Wochen. Im kommenden Schuljahr wird es unter anderem um Kfz-Technik, besonders um die Antriebstechnik gehen. Hier sollen Verbrennungs- und Elektromotoren verglichen werden. Letztere haben einen höheren Wirkungsgrad.Den Auftrieb liefern Elektromotoren aus Laub- und Staubsaugern, gespendet von Eltern und der Recyclingbörse. Die Kraft reicht, um die Vehikel samt einem Piloten vom Boden zu anzuheben.
"Elektromotoren sind die Energiequelle der Zukunft"Antriebstechnik ist Rolfes überzeugt. Aus eigener Kraft vorwärts kommen die Luftkissenfahrzeuge nicht, weil weder ein zweiter Motor noch Propeller montiert wurden. Deshalb müssen die Gruppenmitglieder sich gegenseitig Schwung geben, was für reichlich Spaß auf dem Schulhof sorgt.
Da auch keine Akkus montiert wurden, ist die Reichweite auf die Länge des Kabels zwischen Steckdose und Hovercraft beschränkt. Im kommenden Schuljahr stehen unter anderem unterschiedliche Antriebstechniken für Autos auf dem Lehrplan. Auch hier wird es um Elektromotoren gehen, so dass zum Ende des Schuljahres die Hovercrafts noch einmal hervorgeholt und nachgerüstet werden könnte. Bis dahin röhren die Motoren weiter auf dem Schulhof.