Millionen-Investition in Psychiatrische Klinik

20 neue stationäre Betten entstehen bis Ende 2011

04.05.2010 | 04.05.2010, 09:36

Kreis Herford. Um rund 25 Prozent hat sich die Zahl der Patienten erhöht, die in den vergangenen Jahren auf die Hilfe der Psychiatrischen Klinik in Herford angewiesen waren. Die Konsequenz für den Träger, das Klinikum Herford: Es wird investiert und die Zahl der Betten erhöht.

Derzeit verfügt die vollstationäre "Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik", so der komplette Name, über 72 Betten. 20 weitere werden bis Ende kommenden Jahres dazukommen. Dafür wird ein neuer Gebäudeteil an der Schwarzenmoorstraße gebaut, rund 3,5 Millionen Euro lässt sich das Klinikum die Erweiterung kosten.

Man verspüre seit einigen Jahren "einen hohen Druck, mehr Patienten unterbringen zu müssen, als unsere Kapazitäten eigentlich erlauben", erklärt Chefarzt Dr. Marcus W. Agelink. Die zusätzlichen Betten seien daher eher als Anpassung an den bestehenden Bedarf von rund 1.600 Patienten im vergangenen Jahr zu werten, so der Leiter der Klinik.

Im Gegenzug für die Ausweitung der vollstationären Behandlungsplätze, werden in den beiden Tageskliniken in Herford und Bünde jedoch jeweils zwei Plätze abgebaut. Hierbei handele es sich jedoch lediglich um eine "rein statistische Anpassung" die "keine Konsequenzen" für Betroffene habe, versicherte Klinikums-Vorstand Martin Eversmeyer.
Um die Klinik an die steigenden Patientenzahlen anzupassen, wird in den kommenden Monaten die Psychiatrische Klinik um eine komplette Bettenstation erweitert. Acht Doppel- und vier Einzelzimmer sind geplant, zudem diverse weitere Räume wie Koch- und Essbereich, Gesprächs- und Rückzugszonen und auch 26 Büroräume, die dann von weiteren Klinikums-Mitarbeitern genutzt werden können.

Die Einzelzimmer können von außen überwacht werden. Eine spezielle Glastür macht es möglich, dass eine Aufsicht entscheiden kann, wie durchsichtig das Glas ist. Bei Bedarf - wenn ein Patient eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellen könnte - wird die Scheibe durchsichtig, ansonsten verhält sich die Tür wie üblich: Sie sorgt für eine relative Privatsphäre der Patienten.
Der zweigeschossige Erweiterungsbau entsteht in östlicher Richtung des bestehenden Gebäudekomplexes auf einem Grundstück, das das Klinikum vor zwei Jahren für diesen Zweck angekauft hat. Mit dem Abriss eines daraufstehenden Einfamilienhauses soll im Juni begonnen werden.

Um das Wohl der Patienten kümmern sich derzeit rund 80 Mitarbeiter, darunter 13 Ärzte, 14 Therapeuten und 47 Pflegekräfte. Mit der Steigerung der Bettenzahl wird auch das Personal aufgestockt. Klinikums-Vorstand Martin Eversmeyer kündigte an, dass 20 bis 25 neue Stellen entstehen werden.