Herford (toha). Die Tücke liegt wieder im Detail. Eigentlich sah der Überlassungsvertrag, den das Regionalforstamt dem Bismarckturmverein nach dem Auslaufen des zehn Jahre geltenden alten Vertragswerkes zukommen ließ, gut aus. Doch als Vorstand Peter Bubig gemeinsam mit Kollegin Regina Hensel die Paragraphen intensiver lasen, kam der Ärger hoch.
"Wurden wir eingangs des Vertrages noch für unser ehrenamtliches Engagement gelobt, will das Forstamt uns nun weiter hinten im Vertrag das Haftungsrecht unterjubeln", sagt Bubig sauer. "Besonders stört uns, dass dem Verein die Kosten sowohl für eventuell entstehende Personen- und Gebäudeschäden aufgebürdet werden sollen", sagt Bubig. Doch diese Kröte könne und wolle der 600 Mitglieder zählende Verein nicht schlucken. "Selbst wenn wir uns bemühen, dafür reichen die finanziellen Mittel nicht. Über diesen Vertrag müssen wir dringend mit dem Forstamt reden."
Bubig und Hensel wollen auf jeden Fall erreichen, dass die Haftung weiter beim Land Nordrhein-Westfalen liegt. In dessen Namen verhandelt der Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz mit dem Verein. Nach dessen Vorstellungen soll der Verein auch die bauliche Unterhaltung und die Pflege des Geländes auf dem Stuckenberg übernehmen. Selbst Schäden die durch Forstbetriebsarbeiten entstehen, soll der Verein ausgleichen. Eines aber erlaubt der Vertrag ausdrücklich: Der Verein ist berechtigt, Förder- und Spendengelder zweckgebunden zu beantragen und einzunehmen.
Damit alles korrekt abläuft, soll jeweils am 1. April bei einer Begehung der Umfang der Unterhaltungsarbeiten an Gebäude und Gelände protokolliert werden. Ein weiterer Passus, den der Vorstand ablehnt, ist der, dass zukünftig nur noch Vorstandsmitglieder mit dem Auto zum Turm fahren dürfen. Das sei unzumutbar, schließlich müssten auch die Turmaufsicht oder Veranstalter dorthin gelangen, sagt Bubig. Unverständlich ist für ihn, dass zweckgebundene Spenden bei einer Auflösung des Vereins ans Land übergehen sollen. Anwalt Ulrich Oehler prüft den Vertrag nun. Bürgermeister Wollbrink will vermitteln, ein Gespräch mit dem Verein gibt es Anfang dieser Woche .