Herford (bra).74.000 Bücher, Kassetten, CDs und DVDs gibt es in der Stadtbibliothek, und 60.000 davon haben die Mitarbeiterinnen im vergangenen halben Jahr in der Hand gehabt: gereinigt, aussortiert, neu sortiert. Die Renovierung der 1. und 2. Etage war der Anlass.
Auslöser war der gammelige Teppichboden, der nach fast 30 Jahren erneuert werden musste.Seit vorgestern präsentiert die Bücherei ihre Medien nach einem kompakten Konzept mit Leitsystem: In der 1. Etage stehen die Jugendliteratur, die Schülerhilfen sowie Hörbücher und Filme. Lese-Ecken laden zum Schmökern ein. Für konzentriertes Studium gibt es Arbeitsbereiche.
Das gilt auch für die 2. Etage, auf der die Sachbücher stehen. Die alten Regale, die unter dem Gewicht, beispielsweise dicker Bildbände, rissig geworden waren, sind durch neue ersetzt worden.Kleine technische Extras machen die Benutzung leichter, gestrichene Wände machen die Räume heller, und auch die Toiletten wurden saniert.
"Hinter uns liegen sechs aufregende Monate", sagt die Bibliotheksleiterin Silke Niermann. Seit den Sommerferien war die denkmalgeschützte Möbelfabrik Kopka eine Teil-Baustelle in zwei Bauabschnitten.
200.000 Euro hat die Sanierung gekostet, mit 63.500 Euro bezuschusste das Land die neuen Regale. "Jetzt haben wir eine gut ausgestattete Stadtbücherei", stellt Ernst Meihöfer, Geschäftsführer der Kultur-gGmbH fest. Und mit Blick auf die beginnende Diskussion um die Kultur-Kosten betont er, dass diese Einrichtung unverzichtbar für die kulturelle Bildung ist .
Das bestätigen die Kunden, die am Wiedereröffnungstag ihre Medien umtauschten und neue ausliehen. In sieben Stunden gingen 7.200 Medien gingen über den Thresen. Üblicherweise kommen täglich rund 500 Kunden. Vorgestern waren es 1.100. Das sind 30 Prozent eines Monats.