„Ich schiebe nichts auf die lange Bank“: Warum Tim Kähler Chef im Herforder Rathaus bleiben will

Warum sind Sie auch nach elf Jahren als Bürgermeister noch die richtige Person für dieses Amt? Kähler: Ich habe bewiesen, dass ich mit Kompetenz, mit Weitblick und gutem Netzwerk die Stadt voranbringen kann. Ich habe bewiesen, dass ich Krisenmanagement kann. Ich war da, als man mich gebraucht hat. Und ich bin jemand, der auf Bürgerbeteiligung setzt. Wir haben zahlreiche Beteiligungsformate neu gemacht. Es geht darum, zuzuhören. Aber ich bin auch jemand, der dann eine Entscheidung trifft. Ich schiebe nichts auf die lange Bank. Wir realisieren. Ich habe gezeigt und bewiesen, dass es gut für Herford ist, wenn ich mithelfe, die Stadt weiterzuentwickeln. Auch im Motivationsschreiben bezeichnen Sie sich als &bdquo;Macher“. Was konkret bedeutet das? Konkret bedeutet das, dass man sehen kann, dass der Stiftberg sich ohne mein Zutun nicht so gut entwickelt hätte. Das ist damals mit zwei Stimmen Mehrheit entschieden worden. Da muss man auch im Nachhinein Herbert Even nochmal Danke sagen, der da mitgeholfen hat, die Mehrheiten zu organisieren. Mir gelingt es, zu den wichtigsten Momenten die Mehrheit zusammen zu bekommen. Einmal ist es nicht gelungen, beim OWL-Forum. Das ist auch ein bisschen meine Niederlage und schade. Das Problem bleibt aber trotzdem bestehen. Ich habe gezeigt, dass ich es geschafft habe, projekthaft die Stadt voranzubringen. Zur großen NW-Themenseite: Alle Infos zur Kommunalwahl 2025 in Herford Apropos Projekte: Kritiker sagen, dass Sie zu viele davon anstoßen und damit Verwaltung und Bürger überfordern. Was antworten Sie denen und gibt es einzelne Projekte, bei denen Sie sagen, dass es gut gewesen wäre, sie etwas langsamer anzugehen? Die Frage ist nicht, ob ich schnell sein will, sondern welche Herausforderungen die Welt an uns stellt. Und ich glaube, die Themen Klimawandel, Umbau der Stadt, ÖPNV, die Frage nach dem demografischen Wandel und auch Innenstadtentwicklung sind Fragen, die man nicht mehr aufschieben kann. Als ich Bürgermeister wurde, habe ich eine Menge an Investitionsstau vorgefunden. Schulen und auch das Theater werden nicht besser, indem wir zehn Jahre warten. Und last but not least glaube ich, dass wir beim Stiftberg nicht mehr viel länger hätten warten können. Hätten wir nicht die Flächen entwickelt, könnten wir nicht in den nächsten Jahren 350 Wohneinheiten bauen, um eines der dringendsten Probleme anzugehen, dass Leute ausreichend bezahlbaren Wohnraum haben. Den Stiftberg haben Sie jetzt zwei Mal erwähnt. Sind Sie darauf besonders stolz? Stolz ist falsch. Ich bin froh darüber, dass es gelungen ist. Beim Stiftberg hatten wir auch das Glück des Tüchtigen, dass wir eine Hochschule haben ansiedeln können. Und auch, dass es uns gelingt, alles, was wir entwickeln, sofort zu vermieten. Ich bin froh darüber, dass es uns gelungen ist, die Ukraine und die Corona-Krise so zu managen, dass die Stadt mit dem Haushalt nicht in Schutt und Asche liegt, um es mal klar zu sagen. Sondern dass wir daraus mit Handlungsoptionen gekommen sind. Und dass es uns gelungen ist, den Sport so zu stützen. Wir haben den Sportvereinen sämtliche Verluste erstattet. Das ist zum Beispiel so ein Punkt, bei dem ich froh und stolz bin, dass alle mitgemacht haben. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, beim Thema Familienfreundlichkeit und Kitafinanzierung an einem Strang zu ziehen. Dass wir nicht darüber diskutieren, dass freitags die Kita zu ist, sondern dass wir das Geld auf den Tisch legen, obwohl wir es ja auch nicht so dicke haben. Kommunalwahl 2025: Das sind die Bürgermeisterkandidaten in Herford Gibt es etwas, wo Sie sagen, da bin ich gescheitert und habe daraus etwas gelernt? Das Projekt OWL-Forum ist ärgerlich verlaufen. Ich werde nicht nochmal meine Kontakte in Berlin nutzen, um eine Chance zu ermöglichen, wenn ich nicht sicher bin, dass sich die Kultur einig ist. Ich hätte eher darauf achten müssen, dass die Kultur in sich an einem Strang zieht, bevor ich diese Diskussion anfange. Das war falsch herum aufgezogen, strategisch nicht in Ordnung. Im Nachhinein bleibt die Frage trotzdem bestehen, was aus der Kultur in Herford werden soll. Und von all denen, die gesagt haben, sie wissen es besser als ich, erwarte ich eine Antwort. Ein Projekt, das die Stadt auch in der nächsten Amtszeit beschäftigen wird. . . Ja, ich bin gespannt, wie die Gremien ein Konzept auf den Tisch legen, das auch förderfähig ist. Natürlich werde auch ich weiter an einer Lösung arbeiten. .responsive23-PKQkSIHmf8JrTcPi-bar-vertical-buergermeisterwahl-herford-2020 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-PKQkSIHmf8JrTcPi-bar-vertical-buergermeisterwahl-herford-2020 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-PKQkSIHmf8JrTcPi-bar-vertical-buergermeisterwahl-herford-2020 { padding-top: 142.86%; } } Kommen wir zurück zu Ihnen: Auf den SPD-Wahl-Plakaten steht &bdquo;Tim Kähler und Herford gewinnt“. Braucht die SPD keine inhaltlichen Antworten mehr? Ich glaube, die letzten elf Jahre haben gezeigt, dass wir genug Inhalte haben. Das politische Herford hat sich immer weiter aufgesplittet und es wird schwieriger, Mehrheiten zu organisieren. Wie wollen Sie das künftig schaffen? Jetzt warten wir erst einmal das Wahlergebnis ab. Ich hoffe ja, dass sich eins bewahrheitet: dass die Menschen Kommunalwahlen von Bundes- und Landeswahlen unterscheiden können. Nehmen wir mal das Wahlergebnis von Hamburg bei Bundestags- und Bürgerschaftswahl. Da sehen wir sehr genau, dass die Menschen wissen, was bei ihnen vor Ort passiert. Und zweitens wird es dann darum gehen, dass wir im Sinne der Stadt politische Lösungen finden und nicht anfangen, Parteipolitik zu machen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Blicken wir ein Stück voraus: Wenn das gelingt, was Sie sich vorgenommen haben – wie sieht Herford in fünf Jahren aus? In fünf Jahren werden wir sicher den Bildungscampus fast fertig und oben auf dem Hammersmith-Areal Wohnungen realisiert haben. Der Janup ist in Bebauung, Elverdissen ist in Bebauung, das ÖPNV-Konzept ist umgesetzt und wird funktionieren und die neue Eishalle und das Freizeitzentrum sind fertig, Herford ist auf dem Weg zur Schwammstadt. Und wo sehen Sie sich selbst in fünf Jahren? In fünf Jahren sehe ich mich bei hoffentlich bester Gesundheit und werde darüber nachdenken, was ich machen möchte. Wenn kurz nach der Wahl doch noch ein Angebot aus Düsseldorf oder Berlin kommt. . . . . . wäre es nicht das erste Angebot, das ich bedenken werde. Bei allem Tempo und den Herausforderungen: Wie gehen Sie mit Stress und Druck um? Indem ich mich aufs Rennrad setze und 50 Kilometer strampele. Alle Herforder Bürgermeisterkandidaten im Porträt Die NW hat mit allen Herforder Bürgermeisterkandidaten ein Bewerbungsgespräch geführt. Nach und nach werden sie online veröffentlicht. Eine Übersicht finden Sie hier: Udo Gieselmann – Bürger für Herford Claudio Vendramin – Bündnis 90/Die Grünen Ricarda Heeper – FDP Anke Theisen – CDU Zübeyde Polat – Die Linke Stefan Kannegießer – Die Partei

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